• 11.10.2003

    Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und der polnische Journalist und Menschrechtsrechtskämpfer Adam Michnik haben am Samstag in Olomouc den Preis des Heiligen Georg übernommen. Dieser wurden ihnen vom der polnischen katholischen Wochenzeitung Tygodnik Powszechny erteilt. Havel schätze den Preis sehr und freue sich ebenfalls darüber, dass er ihn gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Michnik erhielt, sagte Havel in Olomouc im Rahmen des Poesiefestivals "Poesie ohne Grenzen". Vaclav Havel ist der erste Ausländer, der diesen seit 1993 existierenden Preis bekommen hat.

  • 11.10.2003

    Fast 5000 Polizisten und Feuerwehrleute haben in Tschechien bei einer Großrazzia gegen illegale Prostitution mehr als 400 Nachtclubs durchsucht. Bei der größten Razzia dieser Art in der Geschichte des Landes wurden 12 Verdächtige wegen Menschenhandels festgenommen, gegen 33 weitere wurde Anzeige erstattet. Insgesamt wurden in der Nacht zu Samstag 4000 Menschen kontrolliert, sagte Innenminister Stanislav Gross am Samstag in Prag. Außerdem seien auch viele Waffen und gefälschte Dokumente gefunden worden.

    Laut Gross war die "Aktion Fantine" auch wegen deutscher Medienberichte unternommen worden, nach denen Kinderprostitution im tschechischen Rotlichtmilieu weit verbreitet sei. Dafür habe man aber keine Beweise gefunden, sagte er. Nach Angaben von Polizeipräsident Jiri Kolar hat die illegale Prostitution in tschechischen Nachtclubs in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen.

  • 11.10.2003

    Der tschechische Regierungschef Vladimir Spidla hat sich für eine Volksabstimmung über die geplante EU-Verfassung ausgesprochen. Die Tschechen sollten die Möglichkeit haben, über diese wichtige Frage direkt zu entscheiden, schrieb der Sozialdemokrat in einem Beitrag für die Prager Zeitung "Lidove noviny" (Samstag-Ausgabe). Ein Referendum sei wichtig, damit sich die Menschen mit dem System identifizieren könnten, in dem sie leben, betonte Spidla. Er sei grundsätzlich für eine EU-Verfassung. Die EU-Verfassung soll im Mai 2004 unterzeichnet werden. In mehreren Ländern werden dazu Volksabstimmungen geplant.

  • 11.10.2003

    Wegen des schlampigen Umgangs mit geheimen Dokumenten ist gegen den ehemaligen tschechischen Außenminister Jan Kavan eine Geldstrafe von mindestens 3000 Euro verhängt worden. Kavan habe in seiner Amtszeit (1998-2002) rund 400 geheime Akten als "vernichtet" gekennzeichnet, von denen viele später in verschiedenen Abteilungen des Ministeriums wiedergefunden wurden, berichtete die Prager Zeitung "Pravo" am Samstag. Die Nationale Sicherheitsbehörde habe deshalb gegen den derzeitigen Abgeordneten des Prager Parlaments ein Bußgeld verhängt. Kavan war bis vor wenigen Wochen Vorsitzender der UN-Vollversammlung.

  • 11.10.2003

    Die USA haben in Prag nach Angaben des tschechischen Außenministers Cyril Svoboda bisher nicht wegen der Stationierung von US-Abwehrraketen gegen einen möglichen Angriff aus Iran angefragt. "Ein solch ernstes und sensibles Thema würde in der Regierung und im Parlament erörtert werden", wurde Svoboda am Samstag von der Prager Zeitung "Pravo" zitiert. Der Christdemokrat reagierte damit auf einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach die USA möglicherweise vom Jahr 2006 an in Osteuropa Abwehrraketen gegen eventuelle Angriffe aus Iran aufstellen wollten.

  • 10.10.2003

    Die Europäische Verfassung, die über die zukünftige Gestalt der Europäischen Union entscheiden wird, sollte sich gegenüber ihrem Entwurf in vier Bereichen ändern. Darauf einigten sich am Freitag in Prag die Vorsitzenden verschiedener parlamentarischen Ausschüsse, darunter der außenpolitischen, der vier Visegrad Länder, also Tschechiens, Polens, Ungarns und der Slowakei. Sie zeigten sich vor allem darüber erfreut, dass sie trotz zum Teil verschiedener Stellungnahmen ihrer Länder eine gemeinsame Sprache finden konnten.

  • 10.10.2003

    Die tschechische Regierung wird auf ihrer Sitzung am kommenden Montag unter anderem über den Weg zur Übernahme der europäischen Gemeinschaftswährung beraten. Konkret wird es dabei um die Fortsetzung der nun in Angriff genommenen Finanzreform gehen, die von einer Euro-Einführung in den Jahren 2009 oder 2010 ausgeht. Sollte das Kabinett das Strategiepapier bestätigen, so legt es sich damit gleichzeitig auf eine Fortführung der Reformen noch in dieser Legislaturperiode fest, die sich vor allem im Pensions- und Gesundheitssystem und in der öffentlichen Verwaltung auswirken dürften. Eine noch schnellere Euro-Einführung, etwa zum frühestmöglichen Termin 2007, wird in dem Regierungsentwurf nicht angepeilt. Experten zufolge hätte eine zu rasche Bindung an den Euro negative Konsequenzen in den Bereichen Inflation und Arbeitslosigkeit.

  • 09.10.2003

    Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla hat am Donnerstag in Begleitung von Handelsminister Milan Urban, Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas und einer Unternehmerdelegation einen zweitägigen Besuch in Bulgarien angetreten. Den Beginn des offiziellen Besuchsprogramms bildete eine Unterredung mit dem bulgarischen Regierungschef Simeon Sakskoburggotski. Im Mittelpunkt standen dabei die bilateralen Beziehungen, die als sehr gut eingestuft wurden, sowie EU-Fragen. Tschechien, das bereits im Mai nächsten Jahres der Europäischen Union beitreten wird, unterstützt laut Spidla die gegenwärtigen Bemühungen Bulgariens um eine Integration in die europäischen Strukturen. Außenminister Cyril Svoboda absolvierte indes einen kurzen Arbeitsbesuch in der Schweiz. Themen der dortigen Gespräche waren ebenfalls die bilateralen Beziehungen sowie der bevorstehende EU-Beitritt Tschechiens.

  • 09.10.2003

    Das Bezirksgericht im nordböhmischen Decin / Tetschen hat am Donnerstag erneut zwei Klagen des in Argentinien lebenden Frantisek Oldrich Kinsky abgewiesen. In diesen jüngsten Verfahren hatte Kinsky Eigentumsrechte an dem Jagdschloss Tokan sowie an Immobilien in der Umgebung des Tannenberges (Jedlova hora) für sich beansprucht. Die Richterin meinte in der Urteilsbegründung, Kinsky sei zwar der frühere Besitzer der umstrittenen Objekte gewesen, diese seien jedoch aufgrund der Nachkriegsdekrete von Präsident Edvard Benes enteignet worden. Außerdem wäre ehemals deutsches Eigentum aufgrund der Pariser Reparationsvereinbarung aus dem Jahr 1945 an die damalige Tschechoslowakei gefallen. Kinskys Anwalt Jaroslav Capek kündigte indes an, in beiden Fällen gegen die Entscheidung des Gerichtes Berufung einzulegen. Allein beim Bezirksgericht Decin hat Kinsky 46 derartige Besitzklagen eingereicht.

  • 09.10.2003

    Mit dem Stück "Nora" von Henrik Ibsen eröffnet die Berliner Schaubühne am 18. November das 8. Theaterfestival Deutscher Sprache in Prag. Bis 29. November präsentieren zudem die Schaubühne Berlin, das Thalia Theater Hamburg, die Münchner Kammerspiele, das Bayerische Staatsschauspiel München, das Schauspiel Hannover und das Theater Basel neuere Produktionen. Zudem seien zwei Abende mit dem ehemaligen Dramaturgen des Wiener Burgtheaters, Hermann Beil, vorgesehen, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Prag mit. Der Haushalt von 600.000 Euro wird mit Hilfe von Sponsoren wie auch mit Mitteln des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds gedeckt.

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