• 20.10.2003

    Die tschechische Regierung hat am Montag ein Gesetz beschlossen, das mit dem EU-Beitritt am 1. Mai 2004 auch für Tschechien neue Mehrwertssteuersätze bringen wird. Demnach werden einige Lebensmittel wie Kaffee, Tee und Schokolade in den verminderten Mehrwertssteuersatz fallen und somit billiger werden, umgekehrt wird ein Preisanstieg bei Dienstleistungen wie Friseur-, Reinigungs- und Reparaturdiensten erwartet. Einige Waren und Dienstleistungen werden schon am 1. Januar des kommenden Jahres durch eine bereits vom Parlament verabschiedete Mehrwertssteuerregelung teurer werden, und zwar vor allem Telekommunikationsdienste sowie Rechts- und Steuerberatung.

  • 20.10.2003

    Der deutsche Botschafter in Tschechien, Michael Libal, hat sich am Montag in Prag bei einem Treffen mit Journalisten für einen Konsens beim Beschluss einer Europäischen Verfassung ausgesprochen. Ein Scheitern der Verhandlungen in Rom, wo die Regierungen aller EU-Mitglieds- und Beitrittsländer eine endgültige Version des vom Konvent vorgelegten Verfassungsvorschlages ausarbeiten, würde die weitere Zusammenarbeit innerhalb Europas bedrohen, so Libal. Die bisherigen EU-Staaten könnten dann laut Meinung des Botschafters zur Ansicht neigen, es wäre besser, über künftige politische Entscheidungen alleine zu verhandeln. Dies würde einen Rückschlag für die Union und eine Niederlage für die Europäische Integration bedeuten, meinte Libal.

  • 20.10.2003

    Die tschechische Regierung wird bis zur kommenden Woche über die Verwendung der letzten 21 Millionen Kronen, das sind etwa 670.000 Euro, entscheiden, die von den nach dem Hochwasser des vergangenen Jahres auf ein Hilfskonto der Regierung eingegangenen Spenden noch übrig sind. Das Umweltministerium, das jenes Konto verwaltet, wird sich bis dahin mit dem Ministerium für Regionalentwicklung auf eine entsprechende Vorgangsweise einigen, hieß es auf der Regierungssitzung am Montag. Laut Umweltminister Libor Ambrozek sollten die Gelder für den Ausbau von Kanalsystemen und Kläranlagen eingesetzt werden. Insgesamt waren auf das Spendenkonto der Regierung knapp 157 Millionen Kronen eingegangen. Die Nicht-Regierungsorganisation "Mensch in Not" hatte sogar 269 Millionen Kronen für die Hochwasseropfer gesammelt.

  • 20.10.2003

    Die erfolgreiche tschechische Fernsehserie "Das Krankenhaus am Rande der Stadt" erfährt mit der Ausstrahlung des ersten Teiles einer neuen, 30-teiligen Staffel am Montagabend eine mit Spannung erwartete Fortsetzung. Die Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre entstandene und seither vielfach wiederholte Serie hat tschechische Fernsehgeschichte geschrieben. In der nun gedrehten neuen Staffel treffen die Zuseher teilweise auf neue Schauspieler, teilweise aber auch auf Figuren, die bereits aus den alten Folgen bekannt sind. Die Autoren der aktuellen Version des "Krankenhauses am Rande der Stadt" kündigten indes an, eine weitere Fortsetzung der Serie vom nunmehrigen Publikumserfolg abhängig zu machen.

  • 19.10.2003

    Präsident Vaclav Klaus hat heute Vormittag die ehemalige US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright auf der Prager Burg empfangen. Die amerikanische Politikerin tschechischer Abstammung nahm in der vergangenen Woche an der internationalen Konferenz Forum 2000 in Prag teil. Am heutigen Nachmittag wird sie die tschechische Übersetzung ihres autobiografischen Buches mit dem Titel "Madeleine" in einer Prager Buchhandlung vorstellen. Im südmährischen Brno/Brünn, das Albright am Samstag besuchte, warteten zahlreiche Interessenten mehrere Stunden auf die Buchpräsentation.

  • 19.10.2003

    Die tschechische Schulministerin Petra Buzkova wird heute während ihres eintägigen Besuchs im polnischen Leszno ein Standbild des bedeutenden tschechischen Pädagogen Jan Amos Komensky - Comenius enthüllen. Der Anlass ihrer Visite ist die Eröffnung des akademischen Jahres an der Staatlichen Höheren Fachschule in Leszno, die bei dieser Gelegenheit in Jan-Amos-Komensky-Schule umbenannt wird. In dieser Stadt lebte der tschechische humanistische Gelehrte nach seiner Emigration mit Unterbrechungen zwischen den Jahren 1628 - 1656.

  • 19.10.2003

    Der Irak-Krieg habe keineswegs zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts beigetragen. Dies erklärte die ehemalige amerikanische Außenministerin Madeleine Albright am Samstagabend vor den Teilnehmern der internationalen Konferenz zur Nato und zum Nahen Osten, die in Prag stattfand. In den diplomatischen Bemühungen um den Frieden in der Region versagen ihrer Meinung nach auch politische Vertreter der beiden verfeindeten Parteien und der USA. Trotzdem - so die US-Politikerin - es sei notwendig, sich nach wie vor für den Frieden im Nahen Osten einzusetzen.

    Estnischer Ministerpräsident zu Besuch in Tschechien

    Die Europäische Integration und die Zusammenarbeit in der Nato bei der Gewährleistung der internationalen Sicherheit sind die Hauptthemen der Gespräche des estnischen Ministerpräsidenten Juhan Parts in Prag, der am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch der Tschechischen Republik in der Moldaumetropole eingetroffen ist. Neben dem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Vladimir Spidla am Montagvormittag stehen auch Unterredungen mit Außenminister Cyril Svoboda sowie mit Abgeordnetenchef Lubomir Zaoralek auf seinem Programm.

  • 19.10.2003

    Auf der Eisenbahntrasse Prag - Pilsen ist am Sonntagvormittag im Abschnitt zwischen Radotin und Dobrichovice in der Nähe von Prag ein Sprengsatz gefunden worden, durch den die Gleise beschädigt wurden. Nach Mitteilung des Sprechers der Tschechischen Bahnen (CD) seien Menschen dabei nicht verletzt worden. Kurz nach 10 Uhr wurde die Bahnlinie in beiden Richtungen gesperrt und vor Ort arbeiteten mehrere Teams von Polizeiexperten. Seit circa 17 Uhr, nachdem ein Gleisteil ausgewechselt wurde, verkehren die Züge auf der Trasse wieder fahrplanmäßig.

  • 19.10.2003

    Nach einer dreiwöchigen Pause wegen Wartung und Beseitigung von Dichtungsmängeln ist der zweite Block des Atomkraftwerks im südböhmischen Temelin seit Sonntagmorgen wieder in Betrieb. Die Betriebspause war ursprünglich nur für vier Tage geplant, die Revisionsarbeiten haben sich jedoch nach Informationen des AKW-Sprechers Milan Nebesar verzögert. Dana Kuchtova von der Bürgerinitiative Südböhmische Mütter bezeichnete dies als einen weiteren Beweis dafür, dass der Atommeiler mit chronischen technischen Problemen zu kämpfen habe, die aus der Vergangenheit herrühren.

    Gerichtsverfahren gegen tschechische Ärzte in der Slowakei

    Zwei tschechische Pathologen wurden in der Slowakei der unberechtigten Organentnahme beschuldigt. Am Montag wird gegen sie ein Gerichtsverfahren in Skalica eröffnet werden, in dem sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren verurteilt werden können.

    Erfolgreiche TV-Serie erfährt nach 20 Jahren eine Fortsetzung

    Dieser Tage haben tschechische Medien mit unzähligen Informationen und Interviews auf die Fortsetzung der beliebten und auch in Deutschland bekannten Fernsehserie "Das Krankenhaus am Rande der Stadt" aufmerksam gemacht, die am Montagabend im Tschechischen Fernsehen gestartet wird. Ob das Deutsche Fernsehen die neuen Folgen dieser Serie, in der die Schicksale von fast allen ihrer Protagonisten nach 20 Jahren verfolgt werden, kaufen wird, muss erst entschieden werden. Die Wiederholung der ersten 20 Teile steht derzeit auf dem MDR-TV-Programm.

  • 18.10.2003

    Die amerikanische Regierung habe bei der Überzeugung ihrer Verbündeten von der Notwendigkeit des Irak-Krieges keine gute Arbeit geleistet. Auch jetzt mache sie wieder einen großen Fehler, indem sie die Frage der Massenvernichtungswaffen im Irak bagatellisiere. Dies äusserte der Nachrichtenagentur CTK gegenüber der amerikanische Politologe Jeff Gedmin, der an der am Samstag in Prag eröffneten internationalen Konferenz zur NATO und zum Nahen Osten teilnimmt. Der jordanische Prinz Hassan bin Talal warnte vor der Verwechslung der terroristischen Organisationen mit dem Islam. Die Moslems betrachten die Terroristen als Mörder, sagte bin Talal auf der Konferenz. Diese und weitere Konferenzen, die in dieser Woche in Prag stattfinden, dürften nach Meinung des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel als ein Ausdruck des Interesses der tschechischen Gesellschaft für das weltpolitische Geschehen angesehen werden. Bis Freitag fand in Prag bereits zum siebten Mal das ehemals von Havel initiierte Forum 2000 statt.

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