• 01.07.2003

    In der Diskussion um eine mögliche "humanitäre Geste" von Tschechien an Sudetendeutsche hat sich Bundesaußenminister Joschka Fischer nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) auf die Seite des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber gestellt. Die Bundesregierung unterstütze Stoibers Forderung an Prag nach Entschädigungszahlungen an "besonders schwer geschädigte Sudetendeutsche", berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen entsprechenden Brief von Fischer an Stoiber. Ein Mitarbeiter des Außenministeriums in Prag sagte am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur, in Tschechien werde seit einiger Zeit über "verschiedene Möglichkeiten" diskutiert. Man könne sich aber "schwer vorstellen", dass Fischer die Forderungen von Stoiber rückhaltlos unterstütze. Auch der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, nannte das erwähnte Projekt am Abend "nicht neu". Er sei aber dagegen, Opfer des Faschismus und Opfer von Nachkriegsereignissen auf eine Stufe zu stellen, sagte der Sozialdemokrat der Prager Nachrichtenagentur CTK.

  • 01.07.2003

    Der ehemalige tschechische Außenminister Jan Kavan misst der Nachrichtenagentur CTK zufolge der Verurteilung seines ehemaligen Kanzleichefs Karel Srba zu acht Jahren Freiheitsentzug keine große Bedeutung bei. Das Landkreisgericht in Ceské Budejovice bestätigte am Montag, dass Srba des Auftragsmordes an der Journalistin Sabina Slonková schuldig sei. Der Ex-Kanzleichef des Außenministeriums legte gegen das Urteil Berufung ein. Kavan, der gegenwärtig Vorsitzender der UNO-Vollversammlung ist, ließ verlauten, der Gerichtsprozess sei noch nicht abgeschlossen. Das Außenministerium kommentierte die Entscheidung des Gerichtes vorläufig nicht. Mit dem Fall Srba befassen wir uns ausführlicher im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.

  • 01.07.2003

    Reisende brauchen ab Dienstag auf den tschechischen internationalen Flughäfen keine Einreisekarten mehr auszufüllen, die wegen der Lungenerkrankung SARS Mitte Mai eingeführt worden waren. Der Grund für die Aufhebung dieser Präventivmaßnahme ist nach den Worten des Chefs der Hygienebehörde, Michael Vít, die jüngste günstige Entwicklung der Lage, was die Erkrankung SARS in der Welt anbelangt.

  • 01.07.2003

    Vor seiner Reise nach Tschechien und Ungarn an diesem Mittwoch hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck für eine positive Sicht auf die geplante EU-Erweiterung geworben. Im Gespräch für die "Prager Zeitung" betonte Beck, die Erweiterung sei auch eine Bereicherung an weiteren Sprachen, Kulturen, Mentalitäten und vielem mehr. Gerade diese Vielfalt sei ein besonderer Reichtum unseres Kontinents, sagte Beck. Beck hält sich der DPA zufolge bis Samstag in Tschechien und Ungarn auf und trifft in Prag und Budapest die Präsidenten und Regierungschefs der EU-Beitrittskandidaten.

  • 01.07.2003

    Das tschechische Kartellamt, die so genannte Behörde zum Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs (ÚOHS) hat gegen die weltbekannte Pilsener Urquell-Brauerei eine Strafe von 2,3 Millionen Kronen (ca. 75.000 Euro) verhängt. Die Brauerei hatte mit Restaurants Verträge über eine jährliche Mindestabnahme des Pilsener Bieres abgeschlossen, doch eine solche "Zwangsabnahme" sei gesetzlich nicht erlaubt. Dies teilte der Vorsitzende der Behörde, Josef Bednár, am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

  • 01.07.2003

    Der erste Reaktorblock des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín arbeitet seit Dienstagmorgen wieder mit nahezu voller Leistung. Die Leistung des ersten Blocks liegt derzeit bei 97,9 Prozent, die des zweiten Blocks bei 100 Prozent, gab AKW-Sprecher Václav Brom der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Das Kernkraftwerk hatte den ersten Reaktor am Sonntag wegen einer Störung im nichtatomaren Teil der Anlage abgeschaltet. In diesem Jahr war es bereits das vierte technische Problem, das zum Abschalten des ersten Blocks geführt hatte. Zudem war er vom 31. Januar bis zum 26. April außer Betrieb, da in dieser Zeit ein Viertel der Brennstäbe ausgetauscht wurde.

  • 01.07.2003

    Die Passagiere eines voll besetzten Reisebusses aus Tschechien sind am Dienstag mit einem Schrecken davon gekommen, als das Fahrzeug auf der Autobahn 24 Berlin-Hamburg von der Straße abkam. Der Bus konnte der DPA zufolge unmittelbar danach auf dem Standstreifen anhalten. Wie die Polizei in Schwerin mitteilte, wurde keiner der 33 Insassen verletzt. Erste Erkenntnisse ließen darauf schließen, dass der Busfahrer nahe Wittenburg kurz eingenickt war. Er werde vernommen. Die Reisenden, die aus Prag nach Hamburg unterwegs waren, setzten die Fahrt mit einem Ersatzbus fort.

  • 30.06.2003

    Zwei in Prag bekannt gewordene Ausländer wollen dieser Tage unisono nach fünfjähriger Schaffensphase in Tschechien die Moldaumetropole wieder verlassen und sich anderen Aufgaben zuwenden. Es handelt sich um den Botschafter der Europäischen Kommission und Chef der EU-Delegation in Prag, Ramiro Cibrian, sowie um den Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie Vladimir Ashkenazy. Cibrian hat sich aus diesem Grund am Montag auf der Prager Burg in aller Form vom tschechischen Präsidenten Václav Klaus verabschiedet, teilte Präsidentensprecher Tomás Klvana der Nachrichtenagentur CTK mit. Da die Tschechische Republik nach ihrem Ja zum EU-Beitritt ab dem 1. Mai 2004 selbst ein Mitglied der Union sein wird, erübrigt sich dieses Amt zukünftig in Prag. Anders verhält es sich im Fall des Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie. In dieser Funktion wird Askenazy, der den Klangkörper in den zurückliegenden Monaten wegen inneren Zerwürfnissen nur noch sporadisch dirigiert hatte, ab August durch Zdenek Mácal ersetzt.

    Autor: Lothar Martin
  • 29.06.2003

    Am Montag feiert die Tschechische Armee ihren Feiertag. Den 30. Juni bestimmte im Februar 2002 als Tag der Abwehrkräfte der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel. Dieser Tag hat seinen Ursprung in dem Schwur der Legionäre in Frankreich im Jahre 1918.

  • 29.06.2003

    Der tschechische Export auf den Markt der Europäischen Union ist in diesem Jahr um 30 Milliarden Kronen angestiegen. Insgesamt ist der Überschuss des tschechischen Marktes sowie mit Deutschland als auch allen anderen EU-Ländern angestiegen, sagte am Sonntag Martin Tlapa, Direktor von Czech Trade, der Nachrichtenagentur CTK. Tlapa sieht darin einen Zeichen dafür, dass die tschechischen Firmen imstande sind, in der steigenden Konkurrenz zu bestehen.

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