• 17.03.2004

    Gesetzestexte und Leitsätze des Rechtskatalogs der Europäischen Union, die mit der EU-Beitrittsrunde am 1. Mai auch in Tschechien gelten sollen, liegen bisher nur zum Teil in tschechischer Übersetzung vor. Angaben der Nachrichtenagentur CTK zufolge verweise die Europäische Kommission in Brüssel auf das tschechische Regierungsamt in Prag, das für die Ausfertigung der Texte verantwortlich ist. Hier fehle es an Mitarbeitern, meinte auch der tschechische EU-Botschafter Pavel Telicka. Er wolle am Sonnabend bei einem Gespräch mit Premier Vladimír Spidla nach einer Lösung suchen. EU-Gesetze gelten ab dem 1. Mai nur dann für die neuen Beitrittsstaaten, wenn sie auch in der jeweiligen Landessprache vorliegen.

    Autor: Daniel Satra
  • 16.03.2004

    Vertreter der tschechischen Regierung sowie der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS haben am Montag die Möglichkeit abgelehnt, die tschechischen Soldaten aus dem Irak zurückzuziehen. Damit reagierten sie auf die Entscheidung Spaniens, ihre Truppen abzuziehen, nachdem sich die Terroristenorganisation El Kaida zur Verantwortung für die Anschlagsserie in Madrid bekannt hatte. Premier Vladimír Spidla erklärte, es sei im europäischen Interesse, die Lage im Irak zu stabilisieren, und die tschechische Präsenz im Irak trage - so Spidla - zur Stabilisierung der Lage bei. Der Vizechef der Bürgerdemokraten Petr Necas ist davon überzeugt, dass es eigentlich einen versteckten Sieg der Terroristen bedeutet, wenn die Soldaten von den Auslandsmissionen zurückgezogen werden.

  • 16.03.2004

    Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat heute im Rahmen einer öffentlichen Diskussion fünf Prioritäten präsentiert, auf die sich Tschechien in der Europäischen Union konzentrieren will. Das Regierungskonzept stieß jedoch auch auf Einwände einiger Politiker, die diese im Rahmen der Podiumsdiskussion vortrugen. Das Kabinett will die Richtlinien im April behandeln und gleichzeitig mit dem EU-Beitritt den Bürgern vorlegen.

  • 16.03.2004

    Die NATO als Instrument im Kampf gegen den Terrorismus sowie als Garant der Sicherheit und Stabilität in der ganzen Welt: In diesem Sinne sieht der neue Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer die Rolle dieses Bündnisses. Jaap de Hoop Scheffer ist am Donnerstag zu Besuch in Prag erwartet. Er will Repräsentanten Tschechiens überzeugen, dass 26 demokratische Länder, die sich im Bündnis bald vereinigen, in ihrem eigenen Interesse breitere Pflichten als nur die gegenseitige Verteidigung in der globalisierten Welt haben müssten. Der NATO-Generalsekretär begrüßte daher die Entscheidung der tschechischen Regierung, eine Einheit zu den ISAF-Streitkräften nach Afghanistan zu entsenden.

  • 15.03.2004

    Die tschechische Polizei begann am Montag ihre Präsenz an Orten zu verstärken, an denen sich viele Menschen versammeln. Dies hatte Innenminister Stanislav Gross im Zusammenhang mit den Terroranschlägen angeordnet, die am vergangenen Donnerstag in Madrid verübt wurden. Nach Worten eines Polizeisprechers betreffen die verschärften Schutzmaßnahmen in erster Linie die Hauptstadt Prag, aber auch weitere größere tschechische Städte. Laut Aussage des Sprechers des Verteidigungsministeriums, Ladislav Stícha, ist die Armee bereit, dem Innenministerium zu helfen, wenn sie darum ersucht wird. Es werden außerdem strengere Grenzkontrollen durchgeführt. Innenminister Gross erklärte, das Innen- und das Außenministerium hätten vor, die Bedingungen für die Erteilung von Visa für Bürger aus so genannten Risikoländern zu verschärfen.

  • 15.03.2004

    Die Sicherheitsmaßnahmen, die am Montag von der Polizei getroffen wurden, sollen in vollem Umfang ab Mittwoch gelten. Dies erklärte Innenminister Gross am Monatg während eines Besuches in der mittelböhmischen Stadt Kladno. Gross zufolge hat sich die Lage in dem Augenblick verschlechtert, als man anzunehmen begann, dass die Terroristenorganisation El Kaida hinter der Anschlagsserie in Madrid stecken könnte. Gross zufolge hat sich dadurch auch die Sicherheitslage auf dem Gebiet Tschechiens verschlechtert, und es sei - so Gross - notwendig, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Der Innenminister brachte Befürchtungen im Zusammenhang mit dem angekündigten Vorhaben Spaniens zum Ausdruck, seine Truppen aus dem Irak zurückzuziehen. Ein solcher Schritt könnte nach Meinung des tschechischen Innenministers die Terroristen aufmuntern und in der Überzeugung bestärken, dass Terroranschläge ein wirksames Mittel seien, um politischen Druck auszuüben. Der Minister unterstützte den Gedanken, ein gesamteuropäisches Zentrum für die von den Nachrichtendiensten gesammelten Informationen zu errichten. Er ist jedoch der Meinung, dass ein solches Zentrum nur dann wirksam sein kann, wenn es auch mit den Nachrichtendiensten in den USA zusammenarbeitet.

  • 15.03.2004

    In ganz Tschechien sind am Montag um zwölf Uhr Sirenen ertönt, mit denen das Land der Opfer des terroristischen Angriffs in Madrid gedachte. Premier Vladimir Spidla rief am vergangenen Freitag die tschechischen Bürger auf, das Andenken an die Opfer am Montag punkt zwölf Uhr Mittags mit drei Schweigeminuten zu ehren.

  • 15.03.2004

    Interesse an der Intensivierung der gegenseitigen Handelsbeziehungen hat Tschechiens Premier Vladimír Spidla während des Treffens mit seinem rumänischen Amtskollegen Adrian Nastase am Montag in Bukarest bekundet. Spidla würdigte den Fortschritt, den Rumänien auf dem Weg in die Europäische Union mache. Rumänien plant, 2007 der EU beizutreten. Tschechien werde - so Spidla - mit Rumänien seine Erfahrungen mit dem EU-Beitritt teilen. Der tschechische Premier sprach sein Beileid zum Tod rumänischer Bürger zum Ausdruck, die unter den Opfern des blutigen Attentats in Madrid waren. Spidla wurde auch vom rumänischen Staatsoberhaupt Ion Iliescu empfangen. Anlässlich des Besuches des tschechischen Premiers wurde am Montag in Bukarest ein Büro der Investitions-Agentur Czechtrade feierlich eröffnet. Der tschechische Premier weilt seit Montag zu einem zweitägigen Besuch in Rumänien, am Dienstagabend wird er weiter nach Mazedonien reisen.

  • 15.03.2004

    In ein symbolisches Gefängnis hat sich am Montag ein Teil des Prager Wenzelsplatzes verwandelt. Die Veranstaltung, organisiert von der Stiftung "Mensch in Not", gilt der Unterstützung von 75 kubanischen politischen Häftlingen, die genau vor einem Jahr verhaftet wurden. Für jeden von ihnen wird jeweils eine Person eine Stunde im symbolischen Gefängnis absitzen. Ihre Solidarität mit den kubanischen Häftlingen wollen auf diese Weise unter anderem Vizepremier Petr Mares sowie Senatspräsident Petr Pithart beweisen. Der erste symbolische Häftling wurde vom Prager Oberbürgermeister Pavel Bém eingesperrt.

  • 15.03.2004

    Das international bekannte Spejbl-und-Hurvínek-Marionettentheater ist am Montag nach Hamburg gereist, wo es zwei Wochen lang am Theater Fliegende Bauten gastieren wird. Auf dem Programm steht die deutsche Premiere des Stückes für Kinder "Hurvinek´s Reise nach Tramtarien", für erwachsenes Publikum ist die Inszenierung "Über Mäuse und Marionetten" bestimmt. Das Ensemble wird sich in Hamburg in insgesamt 21 Vorstellungen präsentieren.

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