• 23.06.2003

    Mehr als die Hälfte der tschechischen Bürger sind der Auffassung, dass das jüngst durchgeführte Referendum über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik als ein historischer Meilenstein in die Geschichte des Landes eingehen wird. Nicht dieser Meinung, sondern eher skeptisch in dieser Frage zeigte sich rund ein Fünftel der Befragten, während nahezu ein Viertel der Tschechen dies nicht einschätzen könne, hieß es in der Analyse einer Umfrage, die dieser Tage vom Meinungsforschungszentrum STEM durchgeführt und am Montag veröffentlicht wurde.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.06.2003

    Der tschechische Minister für Industrie und Handel Milan Urban sowie Finanzminister Bohuslav Sobotka führen derzeit Geheimverhandlungen über den Verkauf der weltbekannten südböhmischen Budweiser-Brauerei. Das berichtete die Wochenzeitschrift "Týden" in ihrer neuesten Ausgabe am Montag. Dem Bericht des Blattes zufolge wisse Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas, unter dessen Ressort die staatliche Brauerei falle, bisher noch nichts von den Plänen seiner Ministerkollegen. Dessen Ministerium ließ am Montagmittag über ihren Sprecher Pavel Kovár nur verlauten, dass nach wie vor die Regierungsentscheidung gelte, wonach die Budweiser-Brauerei als einzige unter den tschechischen Großbrauereien nicht verkauft werde. Einer im Zeitschriftartikel gemachten Aussage zufolge werde der Wert einer Brauerei für gewöhnlich nach deren Bierausstoß eingestuft, und der habe bei Budweiser im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Hektoliter betragen. Demzufolge werde die Brauerei derzeit mit einem Marktwert von nahezu 12 Milliarden Kronen (ca. 400 Millionen Euro) gehandelt, hieß es.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.06.2003

    Die tschechische Währung hat sich nach der positiven Außenhandelsbilanz vom Mai dieses Jahres weiter gefestigt und ihr Wechselkurs wurde zum Geschäftsschluss am Montagnachmittag mit 31,47 Kronen für einen Euro angegeben. Gegenüber der US-Währung wurde sie mit einem Kurs von 27,3 Kronen für einen Dollar registriert.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.06.2003

    Bei einem Verkehrsunglück auf einem Bahnübergang im südböhmischen Veselí nad Luznici sind am Montag ein Personenzug und ein LKW vom Typ Avia zusammengestoßen. Der Fahrer des Lastkraftwagens kam bei dem Unfall ums Leben. Der Betrieb auf der internationalen Zugstrecke war zwischen Ceské Budejovice/Budweis und Prag für mehrere Stunden gesperrt.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.06.2003

    Gefälschte Waren im Wert von nahezu 16 Millionen Kronen (ca. 510.000 Euro) haben die Beamten der westböhmischen Zollbehörde am Wochenende bei Kontrollen auf den kurz hinter der deutsch-böhmischen Grenze in Westböhmen durchgeführten Märkten sichergestellt. Der größte Fund an Falsifikaten wurde dabei auf dem Markt M+B in Cheb/Eger gemacht. Hier wurden die Händler des Verkaufs von Imitaten im Wert von 10,25 Millionen Kronen überführt, informierte die Sprecherin der Zollbehörde Jitka Blahutová am Montag die Nachrichtenagentur CTK.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.06.2003

    Der stellvertretende tschechische Regierungschef Petr Mares will dem sozialliberalen Kabinett in Prag in den nächsten Tagen eine Entschädigungsinitiative für Angehörige der deutschen Minderheit vorlegen. Hintergrund seien Diskriminierungen nach dem Zweiten Weltkrieg und nicht anerkannte Berufs- und Schulabschlüsse, erklärte der Vorsitzende der liberalen Partei Freiheitsunion-Demokratische Union (US-DEU) am Sonntag. Unklar ist, ob die Initiative von Mares Erfolg haben wird. Die deutsche Minderheit in Tschechien umfasst Schätzungen zufolge etwa 38.000 Mitglieder.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.06.2003

    Am Rande des Weltwirtschaftsforums im amerikanischen Beaver Creek hat sich der tschechische Präsident Václav Klaus am Freitag zu einer kurzen Unterredung mit US-Vizepräsident Richard Cheney getroffen. Klaus verwies am Samstag vor Journalisten darauf, dass er dieses Forum u.a. dazu genutzt habe, um mit vielen einflussreichen Persönlichkeiten aus der amerikanischen Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen und dass sich die tschechisch-amerikanischen Beziehungen nicht auf eine kurze Debatte reduzieren ließen, wie sein jüngstes als unterkühlt und formal dargestelltes Treffen mit dem US-Botschafter in Prag Craig Stapleton von den einheimischen Medien interpretiert worden war. Die Vereinigten Staaten hätten keine Furcht vor einer Deflation wie sie zum Beispiel Japan betroffen hat, doch es herrsche nur ein leichter Optimismus, was die ökonomische Belebung angehe, fasste Klaus seine Eindrücke vom Treffen der Wirtschaftskapitäne in Beaver Creek zusammen.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.06.2003

    Mit einer Gedenkveranstaltung haben am Sonntag über 100 Menschen des 61. Jahrestages der völligen Zerstörung der bei Chrudim gelegenen ostböhmischen Gemeinde Lezáky durch die Nationalsozialisten und der Ermordung von 52 ehemaligen Einwohnern des Ortes gedacht. Die Teilnehmer des Pietätsaktes setzten sich aus allen Altersgruppen zusammen, darunter befanden sich auch Gäste aus der Slowakei, den Niederlanden, aus Großbritannien und aus Kanada. "Diese Erinnerungen müssen wir in unserem Gedächtnis bewahren und in diesem Gedächtnis sollten wir keine Lücken haben", äußerte der anwesende Vorsitzende des tschechischen Senats Petr Pithart gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Das Dorf Lezáky war am 24. Juni 1942 als eine Art Vergeltungsschlag auf das Attentat am Stellvertreter des Reichsprotektors Reinhard Heydrich von den Nazis dem Erdboden gleichgemacht worden.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.06.2003

    Auf dem jüdischen Friedhof in Chodová Planá sind in der zurückliegenden Woche die Grabsteine bereits im vierten Jahr in Folge durch deutsche Rentner unentgeltlich instand gesetzt worden. Zwischen den Grabmälern haben die gesamte letzte Woche über zwischen 12 und 20 Senioren gearbeitet. Insgesamt haben sich nahezu 70 Rentner bei der Arbeit abgewechselt, teilte Gemeindevorsteher Pavel Vopat am Sonntag der Nachrichtenagentur CTK mit.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.06.2003

    In einem Interview für die Nachrichtenagentur CTK hat der tschechische Ministerpräsident Vladimír Spidla am Freitag seine Zufriedenheit über den Verlauf des EU-Gipfels im griechischen Pórto Karrás geäußert. "Ich habe erlebt, wie Nationen, die über tausende Jahre unversöhnliche Feinde waren, mit Hilfe aller möglichen europäischen Sprachen eine Reihe von Fragen völlig freundschaftlich lösen. Dies geschieht sicher intensiv, nichts wird einem geschenkt, aber alles war von einer großen demokratischen Tiefe geprägt; das hat auf mich einen starken Eindruck hinterlassen", sagte Spidla. Am Rande des Gipfels kam Spidla auch mit seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel zusammen. Bundeskanzler Schüssel würdigte dabei die Erklärung der tschechischen Regierung zum Referendum und zum EU-Beitritt des Landes, in der das Kabinett von Premier Spidla u.a. die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als "aus der heutigen Sicht unannehmbar" bezeichnet hatte.

    Autor: Lothar Martin

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