• 16.05.2003

    Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin ist es kurz nach dem gleichzeitigen Hochfahren beider Blöcke auf Maximalleistung zu technischen Störungen gekommen. Wegen eines defekten Generators habe der zweite Block wieder heruntergefahren werden müssen, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar am Freitag. Gegner des Atomkraftwerkes nannten die Störungen "beunruhigend". Dagegen sagte Nebesar, solche Probleme im nichtnuklearen Teil eines Atomkraftwerks seien "nicht ungewöhnlich". Rund zweieinhalb Jahre nach der Inbetriebnahme waren die beiden Blöcke Anfang Mai erstmals gleichzeitig auf Höchstleistung gebracht worden.

  • 15.05.2003

    Die Tschechische Republik muss der amerikanischen Gesellschaft CME 10,5 Milliarden Kronen, das sind etwa 330 Millionen Euro, als Entschädigung für entgangene Investitionen bezahlen. Dies verfügte am Donnerstag ein Berufungsgericht in Stockholm, das damit den Urteilsspruch eines internationalen Schiedsgerichtsverfahrens vom März dieses Jahres bestätigte. Im Jahr 1999 hatte sich der tschechische Privatfernsehsender TV-Nova ohne entsprechende finanzielle Abgeltung von seinem Investor CME (Central European Media Enterprises) getrennt, der tschechische Rundfunk- und Fernsehrat hatte das Vorgehen von TV-Nova damals gebilligt. In weiterer Folge erhob CME beim tschechischen Staat wegen mangelnden Investitionsschutzes Anspruch auf Entschädigung. Das nunmehrige Urteil ist bindend, eine Berufung ist nicht mehr möglich.

  • 15.05.2003

    Der am Mittwoch mit sofortiger Wirkung entlassene Generaldirektor des reichenweitenstärksten tschechischen Privatfernsehsenders TV-Nova, Vladimir Zelezny, wird vorerst von zwei Übergangschefs ersetzt. Es sind dies die langjährige Programmdirektorin Libuse Smuclerova und der Finanzdirektor von TV-Nova, Petr Chajda. Zelezny war am Mittwoch von den Aktionärsvertretern und den Geschäftsführern von an der Fernsehanstalt beteiligten Firmen abberufen worden. Als Grund gelten die privaten Angelegenheiten Zeleznys, der im Zusammenhang mit Steuerdelikten strafrechtlich verfolgt wird, sowie das verlorene Schiedsgerichtsverfahren rund um die Trennung Zelznys von seinen früheren Investoren, das den tschechischen Staat nun mehr als 10 Milliarden Kronen kostet. Durch die Abberufung von Zelezny hoffen die an Nova beteiligten Personen, ihre eigenen Investitionen in den Sender besser schützen zu können.

  • 15.05.2003

    Premierminister Vladimir Spidla verlangt von Staatspräsident Vaclav Klaus, die Bürger unmissverständlich zur Teilnahme am Referendum über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik aufzufordern. Spidla selbst informierte am Donnerstag die Abgeordneten des parlamentarischen Unterhauses darüber, dass er Klaus einen solchen Schritt bereits nahe gelegt habe. Die Teilnahme möglichst vieler Menschen an der Volksabstimmung, die überhaupt die erste in der tschechischen Geschichte sein wird, habe sehr große Bedeutung, so Spidla. Generell halte er es für die Pflicht jedes Spitzenpolitikers, den Willen in der Bevölkerung zu unterstützen, sich aktiv an Entscheidungen über die Zukunft des Landes zu beteiligen, betonte der Regierungschef. Das EU-Referendum in Tschechien findet am 13. und 14. Juni statt.

  • 15.05.2003

    Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel hat die Euroskeptiker kritisiert, die gegen den EU-Beitritt Tschechiens auftreten. Auf dem Diskussionsforum "Quo vadis Europa", das am Donnerstag in Prag stattfand, bezeichnete Havel die Haltung jener Menschen, nach deren Auffassung Tschechien ohne Probleme auch außerhalb der Europäischen Union und des Integrationsprozesses bestehen könnte, als kurzsichtig und trotzig. Langsam aber unaufhaltsam gehe die Ära zu Ende, in der der Nationalstaat als das höchste Gut galt, sagte der Ex-Präsident. Ebenso wies er Argumente der EU-Gegner bezüglich eines angeblichen Verlusts der Souveränität zurück. Ein Staat wie die Tschechische Republik, der inmitten des hochentwickelten europäischen Raumes liege, könne keine absolute Souveränität haben, sagte Havel wörtlich. Er rief aber gleichzeitig die EU dazu auf, auch die Identität der kleinsten Mitgliedsländer zu respektieren.

  • 15.05.2003

    Die Direktoren von gleich zwei tschechischen Geheimdiensten haben am Donnerstag Premierminister Vladimir Spidla ihren Rücktritt angeboten. Dies gab Regierungssprecherin Anna Starkova gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Konkret handelt es sich um den Chef des Sicherheits- und Informationsdienstes BIS, Jiri Ruzek, sowie um den Direktor des Nationalen Sicherheitsamtes, Tomas Kadlec. Zwischen Ruzek und Kadlec sowie zwischen den von ihnen geleiteten Geheimdienstorganisationen schwelt eine bereits langjährige Auseinandersetzung im Zusammenhang mit Abhörvorwürfen und Kompetenzstreitigkeiten. Die Regierung wird nun über das weitere Vorgehen entscheiden, sowohl Ruzek als auch Kadlec bleiben vorerst im Amt.

  • 14.05.2003

    Der tschechische Industrie- und Handelsminister Milan Urban hält die Anknüpfung direkter Kontakte zu den neuen Behörden im Irak für den wichtigsten Schritt zur Durchsetzung tschechischer Firmen in diesem Land. Auf einer Pressekonferenz in Prag stellte der Minister fest, das Ministerium sei bereit, Handelsexperten in den Irak zu entsenden. Durch direkte Kontakte zu den irakischen Vertretern und zu den Unternehmerkreisen werden Urban zufolge langfristige Handelsbeziehungen garantiert. Die Liste der für die Teilnahme am Wiederaufbau des Irak geeigneten Firmen umfasst inzwischen 450 Namen.

  • 14.05.2003

    In der Nacht auf Mittwoch wurde der letzte Teil des Material für das 7. Feldlazarett der tschechischen Armee, das in der südirakischen Stadt Basra stationiert wird, in den Persischen Golf transportiert. Darüber informierte der Sprecher des tschechisch-slowakischen Bataillons in Kuwait, Ludek Lávicka, am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK. Der Transport des Feldlazaretts hat sich um zwei Wochen verzögert. Es war notwendig, 254 Soldaten und ca. 1965 Tonnen Material in den Golf zu transportieren. Die tschechischen Militärärzte behandeln irakische Patienten unter provisorischen Bedingungen in Basra seit Ende April. Das Feldlazarett soll am kommenden Sonntag vom tschechischen Vizeverteidigungsminister Miroslav Kostelka feierlich eröffnet werden.

  • 14.05.2003

    Der erste der drei tschechischen Soldaten, die am vergangenen Freitag bei einem Unfall im Irak verletzt wurden, hat am Mittwoch das Prager Militärkrankenhaus verlassen. Die zwei anderen Soldaten werden auch weiterhin im Krankenhaus behandelt. Einer von ihnen erlitt schwere Kopf- und Armverletzungen und muss künstlich beatmet werden. Die Soldaten wurden bei einem Verkehrsunfall ca. 150 Kilometer südöstlich von Bagdad verletzt. Nach Worten des Befehlshabers der in Kuwait stationierten tschechisch-slowakischen ABC-Waffen-Abwehreinheit, Dusan Lupuljev, wurde der Unfall offensichtlich von einem irakischen LKW-Fahrer verursacht.

  • 14.05.2003

    Tschechische Soldaten, die am vergangenen Montag aus Kuwait nach Tschechien zurückkehrten, gehen jetzt in den Urlaub. Im Rahmen der Operation "Enduring Feedom" waren sie in Kuwait stationiert.

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