• 10.03.2003

    Der frühere tschechoslowakische Außenminister Jiri Dienstbier, der derzeit in den USA lehrt, hat die Rolle der UNO bei der Lösung der Irak-Krise unterstützt. In der Frage der Entwaffnung des Irak warf er den USA Konzeptlosigkeit vor. Die Regierung von Präsident George W. Bush habe bisher nicht den Eindruck vermittelt, dass sie einen Plan für die Situation nach einem Waffengang habe, sagte Dienstbier am Montag im Tschechischen Rundfunk. Vermutlich sei den USA nicht klar, dass ein Angriff mehr Probleme schaffe als löse, sagte Dienstbier, der zuletzt UN-Menschenrechtsbeauftragter im ehemaligen Jugoslawien war.

  • 10.03.2003

    Die Böhmisch-Mährische Konföderation der Gewerkschaftsverbände plant für den kommenden Freitag eine Protestaktion gegen den eventuellen Militärschlag im Irak. Die Gewerkschafter haben am Montag die Arbeitnehmer aufgefordert, um Mittag die Arbeit zu unterbrechen bzw. sich auf eine andere Art und Weise dem Protest anzuschließen. Die Aktion soll im Rahmen einer europaweiten Initiative stattfinden.

  • 10.03.2003

    Die Zollbeamten des tschechisch-polnischen Grenzübergangs Chotebuz in Nordmähren haben eine Lieferung von Maschinengewehren und Granaten entdeckt. Die Waffen waren für die Länder der ehemaligen Sowjetunion bestimmt, informierte ein Sprecher des tschechischen Zollgeneraldirektoriums am Montag.

  • 10.03.2003

    Der neue Krisenplan des Vorstands des seit kurzem bankrotten Kreditinstituts Union-Banka rechnet damit, dass die Kundeneinlagen aus dem Fonds der Einlagenversicherung ausgezahlt werden. Die Bank wird dann die ausgezahlten Gelder diesem Fonds schrittweise zurückzahlen. Die Union-Banka, die ihren Krisenplan dieser Tage der Zentralbank vorlegt, hat darüber am Montag die Nachrichtenagentur CTK informiert.

  • 10.03.2003

    Erstmals seit der politischen Wende von 1989 hat die Arbeitslosenquote in Tschechien den zweiten Monat in Folge im zweistelligen Bereich gelegen. Der Wert habe im Februar unverändert 10,2 Prozent betragen, teilte das Arbeitsministerium in Prag am Montag mit. Die Quote hatte erstmals im Januar die Zehn-Prozent-Marke überschritten. Ende Februar seien etwa 538 000 Menschen als arbeitslos registriert gewesen, sagte ein Ministeriumssprecher. Den niedrigsten Wert verzeichnete Prag (rund drei Prozent), dagegen blieb die Quote in Nordböhmen bei 17 Prozent. Experten machten vor allem saisonbedingte Aspekte für die Erwerbslosigkeit verantwortlich.

  • 10.03.2003

    Vertreter der Sudetendeutschen in Österreich haben am Montag die österreichische Regierung wegen ihrer Politik gegenüber der Tschechischen Republik erneut scharf kritisiert. Sie reagierten damit auf eine Äußerung der österreichischen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Sie sagte am Sonntag gegenüber dem ORF, sie erwarte eine Aussöhnungsgeste bezüglich der sog. Benes-Dekrete von Seiten Prags noch vor dem EU-Beitritt, führe darüber mit Prag derzeit jedoch keine Verhandlungen. Der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich Gerhard Zeihsel forderte am Montag den österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auf, solche Verhandlungen unverzüglich wiederaufzunehmen.

  • 10.03.2003

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag seine engsten Mitarbeiter offiziell ernannt. In ihre Funktionen wurden der Präsidentensekretär Ladislav Jakl, der Chef der Präsidentenkanzlei Jiri Weigl und dessen Stellvertreter Petr Muzak eingeführt. "Die Besetzung weiterer Ämter und weitere Ernennungen kommen später," sagte der Präsidentensprecher Tomas Klvana. Zusammen mit der Besetzung der wichtigen Funktionen auf der Prager Burg wird ihm zufolge auch festgelegt, welcher der Mitarbeiter des Staatspräsidenten einen Zugang zu Geheimdokumenten haben wird und sich daher einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen muss.

  • 10.03.2003

    Der tschechische Schachspieler Ludek Pachman ist im Alter von 78 Jahren in Passau gestorben. Pachman galt als einer der bisher besten tschechischen Schachspieler und hatte sich in den 60-er Jahren auch für die Demokratiebewegung in Prag engagiert. Nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" emigrierte er jedoch mit seiner Familie 1972 nach Deutschland und setzte dort seine Karriere fort.

  • 09.03.2003

    Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen sind in der Nacht zum Sonntag 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen. 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der doppelstöckige Reisebus war auf der Rückreise von Österreich unweit der Stadt Kaplice aus noch ungeklärter Ursache einen Abhang rund sieben Meter tief hinabgestürzt. Nach den Angaben der Rettungskräfte waren 17 Menschen tot geborgen worden, zwei verstarben später trotz intensiver ärztlicher Hilfe. Die meisten Touristen, die sich noch in Krankenhäusern befänden, hätten innere Verletzungen, mehrfache Knochenbrüche und Brustwunden, sagte ein Behördensprecher. Rettungskräfte sprachen von einem "grauenhaften Anblick". Die Polizei hat die beiden Fahrer des Busses, die beim Unglück verletzt wurden, noch in der Nacht vernommen. Ihre Aussagen waren zunächst nicht bekannt. Im Bus reisten Mitglieder eines Schwimmsportvereins aus Karlovy Vary und ihre Verwandten. Sie kamen von einem Skiurlaub in den österreichischen Alpen zurück. Ihre Angehörigen waren noch in der Nacht zu Sonntag mit einem Sonderbus nach Südböhmen gebracht worden. Vor dem Kreisamt in Karlovy Vary/Karlsbad wurde am Sonntagnachmittag zum Andenken an die Opfer des Unglücks eine schwarze Fahne gehisst. Am Freitag wird in der Karlsbader Maria Magdalena-Kirche ein Requiem für die Opfer des Unfalls zelebriert.

  • 09.03.2003

    Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Sonntag den Angehörigen der Opfer des Busunglücks sein tiefes Beileid ausgesprochen. Auch Premier Vladimir Spidla sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Spidla erklärte, er habe sich beim Hauptmann des Südböhmischen Landkreises, bei den Rettungskräften und in den Krankenhäusern informiert. Er sagte, er wisse, dass alles, was noch gemacht werden konnte, wirklich gemacht wurde. Spidla dankte allen Menschen, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligt haben.

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