• 17.02.2002

    In einer Diskussionssendung des privaten Fernsehsenders TV Nova haben es am Sonntag sowohl ODS-Chef Václav Klaus als auch der sozialdemokratische Vizeparteichef Stanislav Gross abgelehnt, im Vorfeld der Parlamentswahlen im Juni bereits Koalitionsvereinbarungen zu treffen. Gross bestritt hierbei, dass der Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD) Vladimír Spidla und der Chef der Christdemokraten (KDU-CSL) Cyril Svoboda bereits jetzt über eine mögliche Zusammenarbeit beider Parteien nach den Wahlen verhandeln würden. Gross und Klaus führten während der Fernsehsendung aus, dass für die politischen Verhältnisse nach den Wahlen einzig der Wählerwille ausschlaggebend sein wird.

    Autor: Lothar Martin
  • 17.02.2002

    Das umstrittene Atomkraftwerk Temelín in Südböhmen ist zehn Tage nach einer störungsbedingten Abschaltung wieder auf 100 Prozent Leistung hochgefahren worden. Der erste Block der grenznahen Anlage habe am Sonntag etwa 1000 Megawatt Strom ins Energienetz des Landes gespeist, berichtete die Presseagentur CTK. In fünf Tagen müsse der Reaktor, der sich seit Oktober 2000 im Testbetrieb befindet, aber zu Reparaturarbeiten erneut für etwa einen Monat abgeschaltet werden, hieß es.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.02.2002

    Mit einem überzeugenden und nie gefährdeten 8:2-Sieg über die deutsche Auswahl ist Titelverteidiger Tschechien am Freitagabend (Ortszeit) in das olympische Eishockeyturnier von Salt Lake City gestartet. Zweifacher Torschütze der mit NHL-Stars gespickten tschechischen Mannschaft war Kapitän Jaromír Jágr, der gleichzeitig seinen 30. Geburtstag feierte. Weniger Glück hatte hingegen die tschechische Skilangläuferin Katerina Neumannová, die am gleichen Tag ihren 29. Geburtstag beging. In der dramatischen Entscheidung des 5-km-Verfolgsgungsrennens im Skating-Stil unterlag sie im Kampf um die Bronzemedaille auf der Ziellinie um lediglich eine Zehntelsekunde gegenüber der Kanadierin Beckie Scott.

    Autor: Lothar Martin
  • 16.02.2002

    Unverhohlen und mit wortgewaltigen Attacken haben am Samstag in Prag Vertreter der rechtsextremistischen Rechten Alternative den Abzug des amerikanischen Radiosenders Radio Free Europe/Radio Liberty aus der Tschechischen Republik gefordert. "Entledigen wir uns ein für allemal dieses Parasiten. Packt eure paar Sachen und verschwindet," rief Vladimír Skoupy, einer der führenden Köpfe der Partei, den Demonstranten am Denkmal des hl. Wenzels auf dem Prager Wenzelsplatz zu. Der Aufforderung zu dieser Demonstration waren etwa 100 Gesinnungsgenossen gefolgt.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.02.2002

    Der Streit zwischen Präsident Havel und der Regierung sowie führenden Politikern der oppositionellen ODS weitet sich aus. Havel hatte den Senat aufgefordert, die Richterin Eliska Wagnerova an das Verfassungsgericht zu berufen. Vizepremier Pavel Rychetsky kritisierte, dass der Präsident über den Kopf der Regierung hinweg gehandelt habe und bemerkte ein solches Verhalten sei nicht einmal in einer modernen Monarchie möglich. Der stellvertretende ODS-Vorsitzende Ivan Langer fügte am Freitag an, in einer Monarchie sei es vorstellbar, in einer Demokratie allerdings nicht angebracht.

    Havel hat am Freitagnachmittag die Kritik zurückgewiesen und erklärte, er verfahre so wie immer, er halte sich an die Verfassung und konsultiere diejenigen, die er für richtig halte.

    Autor: Olaf Barth
  • 15.02.2002

    Das Personal des AKW Temelin hat am Freitag, nach einer mehr als einwöchigen Unterbrechung, den ersten Reaktorblock wieder angefahren. Die Leistung des Reaktors soll nun schrittweise auf 100% gesteigert werden und das AKW erneut Strom in das Versorgungsnetz liefern, erklärte Temelin-Sprecher Milan Nebesar am Freitag. Unterdessen verlangte der deutsche Bundesumweltminister Jürgen Trittin am Freitag eine umfassende Aufklärung der letzten Störungen im AKW-Temelin. Gemäß Trittins Einschätzung sei die Lage im ersten Block ernst.

    Autor: Olaf Barth
  • 15.02.2002

    Laut der Februarumfrage des Meinungsforschungsinstitutes STEM profitieren die Parteien des Oppositionsvertrages, also die regierenden Sozialdemokraten und die ODS am meisten vom Zerfall der Viererkoalition. 23,8% der Wahlberechtigten favorisieren derzeit die CSSD, gefolgt von der ODS mit 23%. Die Kommunisten liegen in der Wählergunst derzeit mit 13% an dritter Stelle. Von den Parteien der ehemaligen Viererkoalition würden die KDU-CSL momentan 6% der Wählerstimmen erhalten, die Freiheitsunion/ Demokratische Union ca. 5% , während auf die ausgeschiedene ODA nicht einmal 1% der Stimmen entfallen würden.

    Autor: Olaf Barth
  • 14.02.2002

    Es würde die Tschechische Republik viel Geld kosten, sollte sie nach dem EU- Beitritt nicht genug qualitative Beamte zur Verfügung haben. Diese seien eine Voraussetzung für den Erhalt beträchtlicher Finanzmittel aus den Strukturfonds der EU. Tschechien brauche daher genug gute Beamte, die mit diesem Geld werden umgehen können. Der EU-Botschafter in Prag, Ramiro Cibrian, sagte dies am Donnerstag auf einer Konferenz, die von der Tschechisch-Belgisch- Luxemburgischen Handelskammer veranstaltet wurde. Er betonte, dass es sich im Vergleich zur jetzigen Unterstützung aus den Programmen Phare und ISPA um ein bis zu fünfmal so hohes Finanzvolumen handeln kann.

  • 14.02.2002

    Nach einem einwöchigen Stillstand soll der Betrieb im ersten Reaktorblock des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin wiederaufgenommen werden. Der Probebetrieb ist diesmal nur für fünf Tage eingeplant worden. Danach soll der Reaktorblock für drei Wochen erneut abgeschaltet werden. Nach Informationen des AKW-Sprechers Milan Nebesar will man die fehlerhaften Armaturenventile, die die jüngste Störung in Temelin herbeigeführt hatten, durch neue ersetzen. Diese sollen Mitte März aus Deutschland bezogen werden.

  • 13.02.2002

    Die tschechisch-österreichischen Beziehungen kann man nicht ausschließlich auf die Fragen der sog. Benes-Dekrete und des Atomkraftwerks Temelin reduzieren. Darauf habe sich eigenen Worten zufolge der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus am Mittwoch bei seinem Treffen mit dem österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil in Wien geeinigt. Klaus wies indirekt die Bemühungen einiger politischer Repräsentanten Österreichs zurück, die nach den im Juni anstehenden Parlamentswahlen erneut über das AKW Temelin mit der neuen tschechischen Regierung verhandeln wollen. Nach Mitteilung der österreichischen Präsidialkanzlei habe Thomas Klestil für die Fortführung der bilateralen Gespräche auf allen Ebenen plädiert. In Bezug auf die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem 2.Weltkrieg aus der Tschechoslowakei habe er gleichzeitig seinen Standpunkt wiederholt, dass das begangene Unrecht anerkannt werden sollte. Der Vorsitzende des österreichischen Nationalrates, Heinz Fischer, sprach sich nach dem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen gegen die Verknüpfung der Problematik um das AKW Temelin und die Benes-Dekrete mit dem EU-Beitritt Tschechiens.

Pages