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15.03.2003
Am Sonntag geht in Prag das Festival des europäischen Films zu Ende. Der 10. Jahrgang des Festivals wird im Prager Kino Lucerna mit dem Film Sweet Sixteen von Ken Loach beendet. Insgesamt konnten die Besucher 42 Filme sehen, diesmal nicht nur aus den EU Ländern, sondern auch aus den künftigen EU-Staaten, u.a. aus Malta, Lettland, Litauen und Polen.
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14.03.2003
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg kritisiert. Klaus veröffentlichte am Freitag eine Erklärung anlässlich des 64. Jahrestages der Zerschlagung der "Rest-Tschechoslowakei" durch Hitler-Deutschland am 15. März 1939. Nach dieser Okkupation hätte im "Protektorat Böhmen und Mähren" viele Jahre nationalsozialistischer Terror geherrscht, betonte Klaus. Nach Ansicht von Klaus sollten sich beide Völker der Zukunft und dem gegenseitigen Verständnis zuwenden.
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14.03.2003
Aus Protest gegen einen möglichen Krieg im Irak haben am Freitag tschechische Gewerkschafter an Hunderten von Orten ihre Arbeit unterbrochen oder haben Resolutionen unterschrieben. Der Vorsitzende der Böhmisch-Mährischen Gewerkschafts-Konföderation. Milan Stech, wollte die Zahl der Beteiligten nicht abschätzen, mit dem Hinweis, er werde am Montag genauere Zahlen haben.
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14.03.2003
Der Botschafter und Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in der Tschechischen Republik, Ramiro Cibrian, ist am Freitag mit einer Medaille für seine Verdienste ausgezeichnet worden. Die hohe Auszeichnung wurde ihm noch vom ehemaligen Präsidenten Vaclav Havel auf Vorschlag des tschechischen Premiers für dessen Beitrag zu den EU-Beitrittsverhandlungen verliehen. Cibrian, der die EU-Delegation in Prag seit 1999 leitet, hat die Auszeichnung aus den Händen von Vladimir Spidla entgegengenommen.
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13.03.2003
Der tschechische Industrie- und Handelsminister Jiri Rusnok wird aller Voraussicht nach von seinem Posten abberufen. Premier Vladimir Spidla begründete seinen Schritt damit, dass es zwischen ihm und Rusnok schon seit längerem Kommunikationsschwierigkeiten gegeben habe. Der scheidende Minister selbst bringt seine Abberufung jedoch mit der Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen in Verbindung. Rusnok hatte damals die Aufstellung des gemeinsamen Regierungskandidaten Jan Sokol nicht unterstützt und als einziger Vertreter der Regierungskoalition auch bekannt, in der geheimen Wahl für den Bewerber der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS, also den nunmehrigen Präsidenten Vaclav Klaus gestimmt zu haben. Die angespannte Situation in der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens wird damit im Vorfeld des auf Ende März angesetzten Parteitages weiter verschärft. Einige Sozialdemokraten, die dem Anhängerkreis von Expremier Milos Zeman zugerechnet werden, haben den Schritt von Parteichef Spidla bereits offen kritisiert. Laut Verfassung muss die Abberufung Rusnoks nun noch offiziell vom Präsidenten ausgesprochen werden, in der Regel handelt es sich dabei jedoch um eine reine Formsache. Nachfolger von Rusnok dürfte der amtierende Chef der sozialdemokratischen Abgeordnetenfraktion, Milan Urban, werden.
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13.03.2003
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda ist am Donnerstag nach Vietnam abgeflogen. Seine ursprünglich für zehn Tage geplante Überseereise will er jedoch schon am kommenden Sonntag beenden. Die ebenfalls geplanten Besuche auf den Philippinen sowie in Neuseeland und Australien wurden abgesagt, als Grund gab das Außenministerium die aktuelle weltpolitische Lage an. Es wird auch ein Zusammenhang mit der für Montag vorgesehenen Sitzung des tschechischen Nationalen Sicherheitsrates nicht ausgeschlossen, auf der die außenpolitische Position Tschechiens in der gegenwärtigen Irak-Krise besprochen werden soll. Die bisherige Regierungslinie sieht vor, dass sich die Tschechische Republik nur bei einem UNO-Mandat oder im Falle des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen durch den Irak an einer Militäroperation gegen diesen beteiligt.
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13.03.2003
Insgesamt 5,4 Milliarden Kronen, das sind etwa 175 Millionen Euro, will die Nordatlantische Verteidigungsallianz in den Ausbau der tschechischen Militärinfrastruktur investieren. Dies gab Vizeverteidigungsminister Jan Vana am Donnerstag auf einer Veranstaltung zum vierten Jahrestag des tschechischen NATO-Beitritts bekannt. Hauptsächlich sollen die Mittel in den Ausbau von Militärflugplätzen und Anlagen zum Schutz des Luftraumes fließen. Bisher ist aber noch unklar, ob die Tschechische Republik in nächster Zeit selbst über moderne Überschallflugzeuge verfügen wird. Der zunächst geplante Kauf von Abfangjägern der Marke Gripen war politisch stets umstritten und verschwand angesichts der Budgetbelastung durch die Hochwasserkatastrophe im Vorjahr zumindest vorläufig von den Plänen der Regierung.
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13.03.2003
Mitglieder des verfassungsrechtlichen Ausschusses des parlamentarischen Unterhauses haben eine Terminänderung für das Referendum über den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union vorgeschlagen. Die Volksabstimmung war ursprünglich für 15. und 16. Juni dieses Jahres geplant gewesen. Nun jedoch gilt es als nicht mehr ausgeschlossen, dass das Referendum bereits zwei Tage früher, also am 13. und 14. Juni stattfinden wird. Jene Termine fallen auf Freitag und Samstag, die traditionellen tschechischen Wahltage. Die genaue Terminfixierung obliege aber letztlich dem Präsidenten, meinte der Vorsitzende des verfassungsrechtlichen Ausschusses, Miroslav Vyborny, im Zusammenhang mit dem entsprechenden Gesetzesvorschlag.
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13.03.2003
Der neu gewählte Staatspräsident Vaclav Klaus hat sich am Donnerstag mit Justizminister Rychetsky über eine mögliche Amnestie für tschechische Häftlinge beraten. Eine Entscheidung in dieser Frage ist aber bislang nicht gefallen. Klaus habe nur die Meinung des Ministers angehört, und werde sich nun auch noch mit weiteren Fachleuten konsultieren, sagte der Sprecher des Präsidenten, Tomas Klvana, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Eine Amnestie kleineren oder größeren Umfangs spricht der tschechische Staatspräsident traditionell nach seiner Inauguration oder anlässlich bedeutender Staatsjubiläen aus. Allgemein geht man aber davon aus, dass - sollte Klaus von jener Vollmacht überhaupt Gebrauch machen - nur ein sehr kleiner Personenkreis davon profitieren würde.
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12.03.2003
Präsident Vaclav Klaus hat sich bei einem Treffen auf der Prager Burg mit den Botschaftern der Slowakei und der Vereinigten Staaten, Ladislav Ballek und Craig Stapleton, über die tschechisch-slowakischen bzw. tschechisch-amerikanischen Beziehungen ausgetauscht. Beide Diplomaten waren die ersten, die der neue tschechische Staatspräsident offiziell empfangen hat. Wie Stapleton nach der Begegnung bestätigte, habe man u.a. auch über das Thema "Irak-Krise" diskutiert. Dem Chef der Präsidialkanzlei, Ladislav Mravec, zufolge habe Präsident Klaus das Bemühen der USA gewürdigt, eine breite Unterstützung für die neue Irak-Resolution zu finden. Mit dem slowakischen Botschafter sprach der Präsident vor allem über seinen für Dienstag kommender Woche vorgesehenen Besuch in der Slowakei. Dieser - so Botschafter Ballek - habe hohe symbolische Bedeutung.
Václav Klaus hat am Dienstag in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin u.a. über die Irak-Krise gesprochen, zu der beide Politiker eine nur unwesentlich voneinander entfernt liegende Meinung hätten, sagte der Chef des Sekretariats des Staatspräsidenten, Ladislav Jakl, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.
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