• 03.12.2001

    Die am Sonntag erfolgte Abschaltung des ersten Reaktorblocks des Atomkraftwerkes Temelin vom Stromnetz des Landes hängt nicht mit der Atomsicherheit zusammen, versicherte Dana Drabova, Chefin der Atomenergiebehörde in Tschechien. Dem Sprecher des Atomkraftwerkes Temelin, Milan Nebesar zufolge, hat Skoda Energo begonnen, nachträglich den Rotor auszugleichen. "Es zeigte sich die Notwendigkeit einer nachträglichen Angleichung, nichts mehr und nichts weniger, sagte Dana Drabova und fügte hinzu, dass dies mit der atomaren Sicherheit überhaupt nichts zu tun hätte.

  • 03.12.2001

    Die Einwände Österreichs sowie der Ökologen gegen die Inbetriebnahme des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin halten 64 Prozent der Tschechen für unbegründet. Die tschechische Öffentlichkeit verurteilt die Proteste der österreichischen und der ökologischen Aktivisten strenger als im vergangenen Jahr. Die Meinungsumfrage der Agentur STEM, die im November durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass die Menschen noch weniger Verständnis für die Einwände Österreichs als für die Proteste der Umweltschützer zeigen. Mit dem Vorgehen der Österreicher in dieser Angelegenheit sind 72 Prozent der Tschechen nicht einverstanden, 28 Prozent der Befragten versteht die Proteste.

  • 03.12.2001

    Weihnachtskrippen aus Stroh werden seit Samstag bis zum 6. Januar auf dem Schloss im südmährischen Zlin ausgestellt. Die Besucher können kleinere Weihnachtskrippen besichtigen, die die heilige Familie zeigen. In einer Krippe lassen sich neben den Angehörigen der heiligen Familie bis zu 50 weitere Figuren finden. Der 69jährige Produzent der Krippen, Frantisek Zuska, fertigt seit zwei Jahren Weihnachtskrippen aus Stroh. Bis jetzt hat er zehn geschaffen, diese sind im Besitz des Südmährischen Museums.

  • 02.12.2001

    Der tschechische Vizepremier Pavel Rychetsky sieht in den im Melker Prozess verabschiedeten Bedingungen einen Erfolg, weil damit vorausgesetzt wird, dass der kommerzielle Betrieb von Temelin aufgenommen werden kann und die Prüfungen des AKW auf einige Jahre verteilt werden. Des weiteren könnten laut Vizepremier Rychetsky auch die Verhandlungen über das EU-Energiekapitel abgeschlossen werden, womit Tschechien den ersten Platz unter den Kandidatenländern einnehmen würde, was die Zahl der abgeschlossenen Kapitel angeht. Der Melker Prozess zwischen Österreich und Tschechien wurde mit einer Einigung der beiden Länder am Donnerstag in Brüssel abgeschlossen.

  • 02.12.2001

    Die Leistung des ersten Reaktors des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin wurde am Samstag Nachmittag auf 38 Prozent erhöht. Der Sprecher des Atomkraftwerkes Milan Nebesar sagte der Nachrichtenagentur CTK, dass der erste Reaktor nun 100 Megawatt Energie ins Stromnetz des Landes liefert. Seit dem erneuten Start des Reaktors am Mittwoch wurde seine Leistung auf einem Minimum gehalten, um physikalische Tests durchzuführen. Das Personal begann mit der Steigerung der Leistung erst am Samstag morgen.

  • 01.12.2001

    Das am Donnerstag in Brüssel geschlossene tschechisch-österreichische Abkommen zur Lösung der Temelin-Frage hat auch in der Tschechischen Republik z.T. sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die Oppositionspartei ODS kritisierte, dass die Regierung der Aufnahme der österreichischen Forderungen bezüglich der Kraftwerkssicherheit in die EU-Beitrittsprotokolle zugestimmt hat. Dies sei absolut unüblich, urteilte Schattenaußenminister Jan Zahradil (ODS). Der Führer der ebenfalls oppositionellen Viererkoalition Karel Kühnl bezeichnete das Abkommen hingegen als Kompromiss und die Verpflichtungen als das, was man erfüllen wolle und könne.

    Im Gegenzug für die Zugeständnisse erhielt die tschechische Seite das Versprechen, dass Österreich die Aufnahmeprozedur nicht blockieren werde. Die ODS forderte die Regierung des weiteren auf, die finanziellen Folgen des mit Österreich geschlossenen Abkommens offen zu legen.

    Premier Milos Zeman meinte dazu am Freitag in einer ersten Reaktion, die Kosten der Vereinbarungen bezüglich des AKW's Temelin beliefen sich auf einige 100 Millionen Kronen. Mehr dazu erfahren sie in unserem Tagesecho.

    Autor: Olaf Barth
  • 30.11.2001

    Die Tschechische Republik und die Republik Österreich haben am Donnerstag mit Hilfe der Europäischen Kommission in Brüssel ein Abkommen über die Lösung der noch strittigen Fragen bezüglich des Atomkraftwerks Temelin geschlossen und damit den Melker Prozess zu Ende geführt. Das Kernkraftwerk soll durch weitere Umbauten auf den höchst möglichen Sicherheitsstandard gebracht werden. Dazu seien insgesamt 21 Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Meilers vorgesehen, teilte der für die EU-Erweiterung zuständige Kommissar Günter Verheugen mit. Tschechien und Österreich hätten sich auf eine international beispiellose Kooperation und größte Transparenz geeinigt, ergänzte Verheugen. Premier Milos Zeman und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel einigten sich im Beisein von EU-Kommissar Verheugen darauf, dafür einzutreten, dass die im Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen auch im dem Vertrag über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik beigefügten Protokoll verankert sind. Dem müssen jedoch auch die übrigen 14 EU- Mitgliedsstaaten zustimmen. Günter Verheugen gab bekannt, dass die Europäische Kommission noch am Freitag den EU-Mitgliedsstaaten einen Entwurf zur gemeinsamen Position gegenüber der Tschechischen Republik bezüglich des Energiekapitels vorlegen werde mit der Empfehlung, dieses abzuschließen. Die österreichische Seite verpflichtete sich im Gegenzug, diesen Entwurf nicht zu torpedieren.

    Autor: Lothar Martin
  • 30.11.2001

    "Dieses Abkommen ermöglicht das Voranschreiten im Energiekapitel. Das bedeutet, dass auch der Prozess der EU-Erweiterung weiter nach dem vorgegebenen Szenarium verlaufen wird", erklärte der tschechische Premier Milos Zeman in einer ersten Reaktion auf die tschechisch-österreichische Vereinbarung betreffs des Atomkraftwerks Temelin. Lobend fielen auch die ersten Reaktionen von tschechischen Abgeordneten auf den in Brüssel ausgehandelten Kompromiss aus. Die Abgeordneten bewerteten vor allem positiv, dass Österreich damit endlich seine Blockadehaltung gegenüber dem Abschluss des Energiekapitels in den Verhandlungen mit der EU aufgebe.

    Autor: Lothar Martin
  • 30.11.2001

    Nach genau 90 Minuten wurde am Donnerstag Abend die am tschechisch- österreichischen Grenzübergang Dolni Dvoriste/Wullowitz von österreichischen Temelingegnern durchgeführte Grenzblockade beendet. Rund 50 österreichische Atomkraftgegner hatten diesen Übergang ab 19 Uhr mit Fackeln und Transparenten blockiert, um gegen die kommerzielle Inbetriebnahme von Temelin zu protestieren.

    Autor: Lothar Martin
  • 29.11.2001

    Premier Milos Zeman reist heute nach Brüssel, um den sog. Melker Prozess abzuschließen. Er wird mit seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel sowie EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen über das südböhmische Atomkraftwerk Temelin verhandeln. Das tschechische Kabinett billigte am Mittwochabend ein Dokument, das eine Grundlage für die Gespräche über die Sicherheit und Umwelterträglichkeit des Kraftwerks bildet. Regierungssprecher Libor Roucek betonte, dass es sich um einen Kompromiss handele, der für beide Seiten annehmbar sei. Dem Premier stehe ein gewisser Handlungsspielraum für die Verhandlungen zur Verfügung, sagte Roucek.

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