Neues deutsch-tschechisches Museum in Plesná dokumentiert Schicksal der Bewohner des Grenzgebiets

Neues deutsch-tschechisches Museum in Plesná

Im Städtchen Plesná / Fleißen bei Cheb / Eger wurde ein neues deutsch-tschechisches Museum eröffnet. Errichtet wurde es auf dem Areal der ehemaligen Textilfabrik im Stadtzentrum.

Neues deutsch-tschechisches Museum in Plesná | Foto: Slavomír Kubeš,  ČTK

Die Dauerausstellung dokumentiert das Schicksal der tschechischen und deutschen Bewohner der Region seit dem Anfang des vergangenen Jahrhunderts bis zum Fall des Eisernen Vorhangs. Dies teilte der Bürgermeister von Plesná, Petr Schaller (Top 09), am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK mit.

Im Museum steht das Schicksal eines konkreten Menschen im Mittelpunkt, Adolf Penzel war der Sohn des letzten deutschen Bürgermeisters von Plesná. Anhand seiner Geschichte wirdbeschrieben, wie die Koexistenz der beiden Völker im Grenzgebiet aussah. Ein Foto erinnert an die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung 1945. Adolf Penzel sei damals acht Jahre alt gewesen, berichtet Schaller. Für die Ausstellung habe sich Penzel daran erinnert, dass er damals auch seinen Teddybär mitnehmen wollte. Die Mutter habe ihm jedoch gesagt, dies sei nicht möglich. Der Junge habe den Teddybär dann im Wald vergraben mit der Absicht, ihn später wieder abzuholen. Dazu sei es jedoch nicht gekommen, erklärte Bürgermeister Schaller.

Neues deutsch-tschechisches Museum in Plesná | Foto: Slavomír Kubeš,  ČTK

Eben Adolf Penzel war auch der Initiator des Heimatmuseums in der Stadt Eichenzell, in der sich die Mehrheit der aus Plesná vertriebenen Deutschen niedergelassen hat. Penzel starb vor zwei Jahren. Seine Frau schenkte dem neuen Museum in Plesná eine Volkstracht, die nun dort gezeigt wird.

Das Museum in Plesná wurde am vergangenen Freitag für die Öffentlichkeit geöffnet. Am Wochenende besuchten es schon über 700 Menschen, viele von ihnen kamen aus Bayern. Das Museum ist aktuell von Freitag bis Sonntag geöffnet.

Neues deutsch-tschechisches Museum in Plesná | Foto: Slavomír Kubeš,  ČTK
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