Neues Webportal für Senioren

Den Senioren zu ermöglichen, ein aktives Leben zu führen, ist eines der Ziele der tschechischen Bürgervereinigung "Zivot 90". Am Mittwoch präsentierten deren Vertreter in Prag ihre jüngste Initiative: Ein neues Webportal, das für Senioren bestimmt ist. Martina Schneibergova war für Radio Prag bei der Präsentation dabei.

Jan Lorman (Foto: Autorin)

Eine Datei mit allen Diensten, die tschechischen Senioren republikweit angeboten werden, sowie eine umfassende Übersicht der verschiedensten Freizeitaktivitäten, die für sie von Interesse sein könnten. Das vor allem wird der Inhalt sein, den ein in Vorbereitung befindliches Webportal umfassen wird, schildert der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Zivot 90", Jan Lorman:

"Das Hauptziel des Portals ist es, so genannte Alltagsinformationen ebenso wie spezielle Auskünfte, die das Seniorenleben betreffen, möglichst vielen Interessenten auf einem möglichst einfachen Weg zu vermitteln."

Jakub Suchel (Foto: Autorin)

Das Portal ist für Menschen im Senioren-, aber auch im Vorseniorenalter sowie für ihre Familien bestimmt, sagt Jakub Suchel vom Infozentrum der Bürgervereinigung:

"Sie können Ratschläge und Hilfe in einer umfassenden Datei der Kontakte finden. Es gibt zwar sehr viele Organisationen, die im Bereich der Seniorenarbeit tätig sind, aber die Informationen sind bislang sehr zersplittert, und wir möchten mit unserer Webseite ein Bindeglied und eine Kontaktstelle für die verschiedenen Initiativen schaffen."

Das Portal soll auch helfen, die bestehenden Barrieren, die es zwischen den einzelnen Altersgruppen gibt, zu beseitigen. Eine Voraussetzung dafür, dass die Webseite von möglichst vielen Senioren genutzt wird, ist deren Fähigkeit, damit umzugehen. In den letzten Jahren bieten die Bürgerinitiative "Zivot 90" sowie zahlreiche andere Organisationen denjenigen eine helfende Hand, die bislang keine Erfahrungen mit der Computerarbeit hatten. Trotzdem trauen sich viele Senioren immer noch nicht, sich an den Computer zu setzen. Nach den Erfahrungen von Jan Lorman müssen die älteren Menschen zwei verschiedene Arten von Hemmungen loswerden:

"Oft gibt es bei ihnen eine psychologische Barriere. Viele Menschen befürchten, dass sie sich lächerlich machen, wenn sie am Computer nicht mit kleinen Kindern Schritt halten können. Um sie von dieser Angst vor der Technik zu befreien, organisieren wir Computerkurse, die möglichst in der näheren Umgebung der Interessenten angeboten werden. Die zweite Barriere ist eher materieller Art. Es ist für viele schwierig, sich einen Computer zu kaufen. Auch hier kann unsere Bürgerinitiative helfen. Vor kurzem haben wir beispielsweise mit der Unterstützung der Stiftung Charta 77 ältere Computer von der Tschechischen Sparkasse bekommen und diese Senioren angeboten."