Nicht nur Sigmund Freud: Příbor ist historische Stadt des Jahres 2015
Příbor / Freiberg in Nordmähren ist „historische Stadt des Jahres 2015“. Der Preis wurde in der vergangenen Woche dem Bürgermeister der Stadt auf der Prager Burg überreicht. Der Titel wird seit 1994 vergeben, und zwar an Gemeinden, die sich vorbildlich um ihre historischen Sehenswürdigkeiten kümmern.
Über zehn Jahre lang hat die Renovierung des Piaristen-Kollegs gedauert. Im letzten Jahr ließ sich Příbor die Revitalisierung der anliegenden Klostergärten rund 23 Millionen Kronen (850.000 Euro) kosten. Die stellvertretende Bürgermeisterin Dana Forišková meint, die Stadt habe die Auszeichnung bekommen, nicht nur weil sie sich um den Erhalt der Baudenkmäler kümmere, sondern auch das aktuelle Leben in Příbor, die Wiederbelebung von Traditionen und die Erinnerung an die Geschichte fördere:
„Ich denke, dass die Expertenjury nicht nur die Kulturdenkmäler ehrte, die wir renoviert haben, sondern auch das gesellschaftliche Leben bewertet hat. Die Stadt hat manches veranstaltet, zum Beispiel das Besenwerfen, die Feier des Palmensonntags und das gemeinsame Pfefferkuchenbacken. Wir setzen uns für die Beteiligung aller hiesigen Vereine am kulturellen Leben der Stadt ein.“Bereits zwei Mal stand die Stadt mit etwa 8500 Einwohnern im Finale des Wettbewerbs, für das Jahr 2015 holte sie endlich den Sieg. Mit der Auszeichnung hat sie auch ein Preisgeld von einer Million Kronen (rund 37.000 Euro) erhalten, das für weitere Renovierungen bestimmt ist.
„Der Bürgermeister und ich haben mehrere Ideen. Wir wollen zum Beispiel in die Instandsetzung der Orgel in der Kirche des hl. Valentin investieren. Diesem Plan muss aber noch der Stadtrat zustimmen.“
Die Auszeichnung wird seit 1994 von der Vereinigung historischer Orte Böhmens, Mährens und Schlesiens verliehen. In der engeren Auswahl standen in diesem Jahr neben Příbor noch Jičín / Jitschin und Litoměřice / Leitmeritz in Nordöhmen.