Politiker und Politologen: Le Pens Wahlergebnis ist ein warnendes Signal
Die Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentenwahlen in Frankreich wurden nach Meinung tschechischer Politiker durch die Angst um die nachgelassene innere Sicherheit im Land, das Splitten der Wählerstimmen unter einige linke Kandidaten sowie durch eine Krise der Demokratie verursacht. Der Erfolg des rechtsradikalen Politikers Jean-Marie Le Pen wurde in Tschechien nur von Miroslav Sladeks Republikanern begrüßt. Martina Schneibergova fasst zusammen.
"Diese Koexistenz ist oder war kurzfristig erforderlich, für die Demokratie ist sie jedoch sehr ungesund. Wenn Rechte mit den Linken zusammen regieren, hieß das Resultat in Österreich Haider und in Frankreich nun Le Pen. Dies ist eine Warnung auch für Anhänger verschiedener Koalitionsverträge. Wenn Linke mit den Rechten allzu lange gemeinsam regieren, kann damit eine dritte, extremistische politische Kraft gestärkt werden."
Politologen, die von der Nachrichtenagentur CTK im Zusammenhang mit der französischen Präsidentenwahl gefragt wurden, meinten, Le Pens Wahlergebnis stelle ein warnendes Signal für die europäischen Politiker dar, die die Rolle der öffentlichen Meinung unterschätzen. Die Politologen brachten zugleich aber auch die Meinung zum Ausdruck, dass Le Pens Erfolg derweil allzu viel dramatisiert werde. Le Pens gutes Abschneiden sei - so die Experten - eine Folge der vollständigen Isolation der französischen Sozialisten.Über Le Pens Achtungserfolg freuten sich nur Miroslav Sladeks Republikaner, die im Parlament nicht vertreten sind. Deren Sprecher ließ gar verlauten, dass in der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Frankreich nicht nur über die Zukunft Frankreichs, sondern über die von ganz Europa entschieden werde.