Große Investitionen werden in Tschechien Hunderte Arbeitsplätze schaffen

In einigen Ländern der europäischen Union wird derzeit wiederholt beklagt, dass sich die hohen Produktionsnebenkosten investitionshemmend auf viele Firmen auswirken. Möglicherweise ist auch das mit ein Grund dafür, dass gerade in diesen Tagen mehrere Firmen ihre Bereitschaft signalisiert haben, in Tschechien zu investieren und dort Teile ihrer Produktionskapazitäten anzusiedeln. Insbesondere in der Auto- bzw. Autozulieferindustrie ist wieder einiges in Bewegung geraten. So wird die japanische Firma Sumitomo Light Metal Industries (SLMI) im mittelböhmischen Benátky nad Jizerou ein Werk zur Herstellung von Aluminiumformen, die als Bestandteile in PKW-Klimaanlagen eingesetzt werden, errichten. Der Umfang dieser Investition übersteigt 400 Millionen Kronen (ca. 13,5 Millionen Euro) und wird in der Region mindestens 100 neue Arbeitsplätze schaffen, erklärte dazu am Dienstag der Generaldirektor von Czechinvest Martin Jahn gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Laut Jahn wird dieses Werk auch die erste Produktionsanlage der japanischen Firma in Europa sein.

Ebenfalls in der Autozulieferbranche ist die luxemburgische Holding-Gesellschaft Ronal zu Hause. Wie ihre tschechische Niederlassung am Dienstag in Prag bekannt gab, wird sie ihr Werk zur Produktion von Autofelgen im ostböhmischen Pardubice errichten, nachdem sich das benachbarte Hradec Králové/Königgrätz als ursprünglich geplanter Standort quergestellt habe. Hierbei handelt es sich um eine Investition von ca. 1,4 Milliarden Kronen (knapp 50 Millionen Euro), bei der 500 Arbeitsplätze geschaffen und danach rund 1,5 Millionen Felgen jährlich produziert werden sollen. Sicher nicht nur aus diesem Grund äußerte Czechinvest-Generaldirektor Jahn die Ansicht, dass er sich neben Skoda und dem in Kolín entstehenden Toyota-PSA-Werk durchaus in Tschechien noch einen dritten Autoproduzenten vorstellen könne.

Neben diesen Firmen aus der Automobilbranche wird sich des weiteren bald auch der deutsche Hersteller von Elektro-Konsumgütern, die Firma Miele, in Tschechien niederlassen. Die Firma habe die Absicht geäußert, in der Industriezone von Unicov bei Olomouc/Olmütz eine neue Fabrik zur Produktion von Waschmaschinen zu errichten, teilte die Bürgermeisterin von Unicov, Jarmila Kaprálová, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mit. Das Unternehmen könnte damit bis zu 100 neue Arbeitsplätze in der Region um Unicov schaffen. Eine Region, in der im September eine Arbeitslosenrate von nahezu 17 Prozent verzeichnet wurde, hieß es.