Österreichischer Journalistenpreis für Petr Uhl
Und nun ein Thema aus der Medienwelt: Die österreichische Sektion der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat am Dienstag ihren Beschluss publik gemacht, das langjährige Engagement des tschechischen Journalisten und Menschenrechtlers Petr Uhl mit einem Preis zu würdigen.
Und nun ein Thema aus der Medienwelt: Die österreichische Sektion der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat am Dienstag ihren Beschluss publik gemacht, das langjährige Engagement des tschechischen Journalisten und Menschenrechtlers Petr Uhl mit einem Preis zu würdigen. Es handelt sich hierbei um die erste Entscheidung dieser Organisation, Journalisten einen Preis für deren Verdienste im Kampf um die Pressefreiheit zu verleihen. Der für Journalisten aus EU-Kandidatenländern bestimmte Preis "Press Freedom Award -Signal für Europa" soll -so hieß es offiziell in der Verlautbarung - " als Signal aus Wien im Rahmen der Diskussion um die EU-Erweiterung" verstanden werden.
Der tschechische Journalist Petr Uhl, der mit diesem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, kann auf eine recht lange und bunte journalistische Tätigkeit zurückblicken. Ihre Wurzeln sind wohl in dem für die Entwicklung der Ex-Tschechoslowakei Ausschlag gebenden Jahr 1968 zu suchen. Bereits 1969, nachdem hierzulande der unter dem Namen Prager Frühling bekannte Liberalisierungsprozess durch sowjetische Panzer platt gewalzt worden war, belieferte Petr Uhl in Zusammenarbeit mit seiner damaligen Westberliner Freundin Sibylle Blockstedt Woche für Woche verschiedene Zeitungen und Zeitschriften z.B. in Deutschland und Frankreich mit Kommentaren bzw. Nachrichten über die aktuelle Lage im Lande. 1973 landete er im Gefängnis, aber kaum wieder auf freiem Fuß setzte er diese Tätigkeit fort. Dazu gehörte vor allem die Zusammenarbeit mit tschechoslowakischen Exilzeitungen.
Und welcher seiner zahlreichen Tätigkeiten noch vor der sogenannten Samtenen Revolution 1989 in der Tschechoslowakei misst Petr Uhl selbst die größte Bedeutung bei? Das sagte er in einem Interview für Radio Prag:
"Es war das Jahr vor November 1989, also vom September ´88 bis November ´89. Ich habe für die Osteuropäische Agentur gearbeitet. Wir waren täglich mit verschiedenen Rundfunksendern im Westen in Kontakt wie z.B. mit der BBC, mit dem Sender Freies Europa/Radio Liberty und anderen, und eben durch diese Rundfunkanstalten konnten wir die Meinung der Bürger in der Tschechoslowakei oder auch in anderen osteuropäischen Ländern ein wenig beeinflussen. Es war eine Zeit, in der wir das Samisdat-Bulletin herausgegeben haben, das Tausende Menschen lasen. Und so konnten wir damals tatsächlich etwas für die Änderung der politischen Situation im Lande vor der Samtenen Revolution tun."
Soweit Petr Uhl, der frischgebackene Träger des Press Freedom Award - Preises der österreichischen Sektion der "Reporter ohne Grenzen".