Adalbert Stifter-Verein bereitet Veranstaltungen zum Thema "Historische Friedhöfe in Tschechien" vor
Friedhöfe stellen nicht nur Orte des Abschiednehmens und familiären Gedenkens dar, sondern auch kulturelle Zeugnisse. In Böhmen, Mähren und Schlesien gibt es eine Vielzahl verfallener Friedhöfe, die an die Existenz früherer Lebensgemeinschaften erinnern. Der Adalbert-Stifter-Verein mit Sitz in München bereitet in diesem Jahr mehrere Projekte zum Thema der historischen Friedhöfe in Tschechien vor. Mehr erfahren Sie in den folgenden Begegnungen von Martina Schneibergova .
Seit ungefähr zwei Jahren gilt in Tschechien ein neues Friedhofsgesetz, mit dem auch der Umgang mit den Gräbern geregelt wird. Es geht daraus u.a. hervor, dass Gräber, bei denen sich in Frist von etwa einem halben Jahr nach einem bestimmten öffentlichen Aushang niemand meldet, praktisch eingeebnet werden könnten. Das heißt natürlich noch nicht, dass jetzt alle solche Gräber dem Erdboden gleichgemacht werden und verschwinden, aber es ist jetzt eben so geregelt worden, wie offensichtlich überall in der Welt. Meistens beträgt die sogenannte Ruhezeit 10 - 20 Jahre, und wenn dann kein neuer Vertrag abgeschlossen wird, dann werden diese Gräber eingeebnet, sonst wäre natürlich der ganze Erdboden mit Gräbern bedeckt. Trugen das erwähnte Gesetz und die daraus folgenden Konsequenzen dazu bei, dass sich der Adalbert Stifter-Verein entschied in diesem Jahr mit den historischen, bzw. deutschen Gräbern in Böhmen, Mähren und Schlesien schwerpunktmäßig zu beschäftigen? Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stifter-Vereins Anna Knechtel dazu: