Regierung billigte nach monatelangem Ringen neues Schulgesetz

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Nach monatelangem Ringen um einen Kompromiss in der Koalition, nach zahlreichen Verschiebungen und Korrekturen, ist es soweit. Die Prager Regierung hat am Mittwoch das neue Schulgesetz in Tschechien verabschiedet. Näheres dazu von Markéta Maurová.

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Kein Büffeln von Daten mehr, sondern vielmehr das Lernen, wo und wie man Informationen nachschlagen kann. Ein neues Abitur, bei dem der Staat einen Teil und den anderen die Schule selbst, je nach ihrer Orientierung, konzipiert. Die Wahl für den Lehrer, ob er die Leistungen der Schüler mit Noten oder mit einem schriftlichen Testat bewertet. Diese Änderungen soll das neue Gesetz beinhalten. Außerdem löst es auch die umstrittene Frage nach den Schulgebühren. Während die letzte Stufe des Kindergartens kostenlos sein wird, werden die Schulgebühren in höheren Fachschulen beibehalten.

Nach den zahlreichen Peripetien bei der Ausarbeitung und auf der Ebene der Minister wird das Gesetz nun im Parlament behandelt werden. Die stärkste oppositionelle Partei, die Demokratische Bürgerpartei (ODS), gab jedoch bereits bekannt, es nicht unterstützen zu wollen. Gegen das Gesetz protestiert auch die "Assoziation der Grundschulen". Nach den Worten ihres Vorsitzenden, des Direktors der Grundschule in Turnov, Karel Bárta, konserviere es nur den jetzigen Stand im Schulwesen. Bárta hat aber noch weitere Einwände:

"Der Regierungsentwurf des Gesetzes setzt voraus, dass Schulen mit administrativen Aufgaben überhäuft werden. Auch das gesamte Finanzierungssystem über Landkreisämter und Gemeinden ist sehr schlecht, langatmig und nicht transparent."

Allerdings unterstützt mehr als die Hälfte der Schuldirektoren das neue Gesetz. Warum den Schulgewerkschaften vieles an dessen Billigung liegt, dazu erklärte ihr Vorsitzender Frantisek Dobsík:

"Wir haben danach gestrebt, dass das Schulgesetz behandelt, gebilligt und ins Parlament geschickt wird, denn wir sehen darin den Ausweg, der Änderungen im Bildungssystem ermöglicht. Es ist für uns einfach eine neue Norm, die das Schulwesen in einem bestimmten Zeithorizont verbessern kann."