Neue Bauten in historischen Stadtzentren

Dancing House

Architekten, Städterepräsentanten, Denkmalschützer und weitere Experten haben am Donnerstag und Freitag in Prag über moderne Architektur im Kontext historischer Städte diskutiert. Markéta Kachlíková war dabei.

Tanzendes Haus
Die Konferenz wurde von der Vereinigung historischer Siedlungen Böhmens, Mährens und Schlesiens veranstaltet. Der Chef der Vereinigung Petr Sedlácek dazu:

"Das diesjährige Thema heißt 'Neuer Aufbau in städtischen Denkmalschutzgebieten und -zonen'. Dieses Thema ist für zahlreiche Städte ziemlich interessant und brennend."

In den Städten, die diese Problematik betrifft, wird über dieses Thema viel diskutiert, betont Petr Sedlácek.

"Wir geraten sozusagen in einen Konflikt - aber im guten Sinne dieses Wortes - zwischen Investoren, Stadtverwaltungen und dem Staat, der durch das Denkmalschutzamt repräsentiert wird, und zwischen Architekten. Ein Architekturwerk ist seiner Art ein Kunstwerk, und wenn alle Beteiligten sich dazu äußern, bleibt dem Architekten von der ursprünglichen Idee nicht viel übrig."

Die Regeln für solche Auseinandersetzungen seien aber leider nicht klar genug definiert. Die Position einzelner Beteiligter sei unausgewogen:

"Man kann sagen, dass die Denkmalschützer am stärksten sind, weil ihre Entscheidungen auf einem Gesetz basieren. Im Baugesetz wird festgelegt, dass das Bauamt erst auf Grund einer Stellungnahme des Denkmalschutzinstituts entscheiden kann und dieser Standpunkt respektiert werden muss. Die Position der Denkmalschützer ist wohl am stärksten. Andererseits sind sie einem enormen Druck ausgesetzt, sei es von Seite der Investoren bzw. der Stadtverwaltung, die eine gewisse Vorstellung über das künftige Aussehen ihrer Stadt hat."

Der Vorsitzende der Vereinigung historischer Siedlungen Böhmens, Mährens und Schlesiens wünscht sich daher, die Position der Denkmalschützer gesetzlich zu verankern. Sie sollten eine Frist für ihre Stellungnahme haben. Wenn sie sich in dieser Frist zu einem Bau nicht äußern, soll dies als eine Zustimmung zum Projekt gelten.