Tschechien hilft den Opfern des Seebebens
Nach der verheerenden Naturkatastrophe, von der mehrere Länder Südostasiens heimgesucht wurden, begann die Tschechische Republik am Montag vor Ort mit Hilfeleistungen für die Opfer des Seebebens. Die Mitarbeiter der tschechischen Botschaften und Konsulate in den betroffenen Ländern bemühen sich, den tschechischen Touristen zu helfen, die in diesen Regionen weilen. Martina Schneibergova fasst zusammen.
"Ich kann vorläufig sagen, dass wir nach der Landung unseres Flugzeugs in der Hauptstadt von Sri Lanka Colombo mit unserer Konsulin in Delhi, die mit der Hilfe für Sri Lanka beauftragt wurde, sowie mit dem Mitarbeiter der tschechischen Fluggesellschaft, der die Lage vor Ort auswertet, über die Hilfsmöglichkeiten beraten haben."
Der Sonderberichterstatter des Radiojournals Robert Mikolás beschrieb die Lage auf Sri Lanka am Dienstagvormittag gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:
"Der Militärflughafen in Koggala ist voll von Touristen, die auf eine Möglichkeit warten, in die Hauptstadt abzureisen. Von dort aus ist es dann einfacher in die Heimat zurückzukehren. Sie sitzen stundenlang auf dem Boden, viele von ihnen sind verletzt, sie sind hungrig. Es stehen jedoch nur wenige Flugzeuge zur Verfügung, und in die Hubschrauber passen nicht viele Menschen rein. Problematisch ist schon der Transport von den umliegenden Urlaubsorten zum Flugplatz. Die Mehrheit der Tankstellen in der Region ist vernichtet, und so mangelt es an Treibstoff. Die Küstenstädte wie z. B. Unawatuna erinnern an die Apokalypse."Nach Informationen der tschechischen Behörden war die Lage in den betroffenen Regionen Indonesiens, Malaysias, der Malediven, Sri Lankas, Südostindiens und Thailands unübersichtlich. Es wird geschätzt, dass sich unter den Tausenden ausländischen Touristen in den erwähnten Regionen Hunderte von tschechischen Bürgern befinden. Bis zum Dienstagvormittag gab es keine Informationen darüber, dass unter den Todesopfern der Katastrophe auch tschechische Touristen wären. Die Vermisstenlisten ändern sich jedoch ständig, bis zum Dienstagvormittag haben sich 380 tschechische Bürger aus den Krisenregionen noch nicht bei ihren Verwandten gemeldet. In Thailand liegen fünf tschechische Touristen mit schweren Verletzungen in Krankenhäusern.
Neben den Maschinen der tschechischen Fluggesellschaft CSA könnten auch Militärflugzeuge der tschechischen Armee für Hilfstransporte genutzt werden. Beim Rückflug könnten sie auch die Touristen mit nach Hause nehmen, die möglichst bald in die Heimat zurückkehren wollen. Miroslav Kostelka, Mitarbeiter des Regierungsamts, dazu:"Die Koordinierung der Hilfe liegt in Händen des Außenministeriums. Dies hat die Möglichkeit, die tschechische Armee um Hilfe zu ersuchen. Das Verteidigungsministerium wurde darüber informiert und ist damit einverstanden. Die Flugzeuge können dann zum gegebenen Termin starten."
Den Opfern des Seebebens wollen auch verschiedene tschechische Hilfsorganisationen helfen. Nach der Art der Hilfe fragte ich den Pressesprecher des Tschechischen Caritasverbandes, Jan Oulik:"Wir haben am Montag ein Spendenkonto für die Seebebenhilfe eingerichtet, dass auf unseren Webseiten veröffentlicht wurde. Die gespendeten finanziellen Mittel werden für Hilfsprojekte benutzt, die vom sog. ´Erst Team´ der Organisation Caritas Internationalis, deren Mitglied auch der Tschechische Caritasverband ist, entworfen werden. Das Team ist aus Experten für Krisensituationen zusammengestellt, die in diesen Tagen die Lage vor Ort auswerten und vorschlagen, wie die Caritas am nützlichsten helfen könnte. Außerdem wird das Team die lokalen Caritasverbände verstärken, denn durch ihre Vermittlung wird die Hilfe verwirklicht."