Hälfte Tschechiens leidet unter extremer Dürre
Vorige Woche war es deutlich kühler in Tschechien. Doch nach den teils ergiebigen Niederschlägen herrscht hierzulande wieder die Hitze. Die Folgen der lange andauernden Dürre sind überall zu erkennen.
„Das Wasserdefizit ist wieder größer geworden. Obwohl es im Mai relativ viel geregnet hatte und es im Juni und Juli einige Mal Gewitter gab, konnten die Reserven nicht aufgefrischt werden. Vor allem in den tieferen Erdschichten fehlt es immer noch massiv an Feuchtigkeit.“
Nach aktuellen Messungen von InterSucho hat sich der Zustand von Grasbeständen und Feldfrüchten in den vergangenen zwei Wochen erneut verschlechtert. Die Landwirte sprechen schon von einer bedeutend schwächeren Ernte als in den vergangenen Jahren. In weiten Teilen Mährens wirkt sich aber nicht nur die Dürre auf die Ernte aus, sondern auch eine unerwartete Feldmaus-Plage. Laut den Landwirten in der Gegend um Bruntál / Freudenthal sind insbesondere die Zuckerrüben- und Maisfelder von dem Nagetierbefall betroffen. In der Nachbarregion um Olomouc / Olmütz spricht einer der Bauern sogar von der schlechtesten Ernte überhaupt. In Südmähren rund um Břeclav / Lundenburg haben die hohen Temperaturen den Landwirten zufolge das Getreide fast „geröstet“, das Hagelunwetter hat vor kurzem einen Großteil der Marillen vernichtet und der Mais wird dort nicht mehr in die übliche Höhe wachsen. Der wenige Regen in den vergangenen Wochen konnte die Lage nur minimal lindern. Klimaforscher Miroslav Trnka:„Das Wetter, das in den kommenden Tagen herrschen wird, bedeutet, dass die Wasservorräte, die sich gebildet haben, sehr schnell von der Vegetation verbraucht werden.“
Der Feuchtigkeitsmangel führt inzwischen an vielen Orten dazu, dass das Vieh auf der Weide kaum noch etwas Grünes findet. Dies ist beispielswiese in der Gegend südlich von Pilsen so. Wenn die Kühe nur auf einem trockenen kahlen Boden weiden, sind sie unruhig und fangen an zu muhen, klagen die Bauern. Sie müssen in dem Fall das Vieh anderswo fressen lassen. Die Futtervorräte für den Winter sind jedoch klein. Die Bauern befürchten, das diesjährige Heu viel früher als sonst verfüttern zu müssen.