Finanzministerium und Zentralbank gegen Euro
Die Regierung hat den Jahresbericht zur Vorbereitung Tschechiens für die Einführung des Euro abgesegnet.
Hauptsächlich werden in dem Bericht die Erfüllung der Maastrichter Kriterien und die wirtschaftliche Kompatibilität der Tschechischen Republik mit der Eurozone ausgewertet. Das Kabinett Andrej Babiš hat das Dokument am Freitag gebilligt. Bereits in dem Regierungsprogramm, das am vergangenen Montag veröffentlicht wurde, wird angeführt, die Regierung werde den Beitritt zur Eurozone nicht anstreben.
„Die Vorbereitung der Tschechischen Republik auf die Euro-Einführung hat sich gegenüber den vergangenen Jahren weiter verbessert. Trotzdem gibt es noch einige Mängel, insbesondere in Bezug auf die unvollendete reale Konvergenz“, so das Finanzressort und die Nationalbank in ihrem Berichtweiterhin wird angemahnt, die Kosten auf die Annahme der gemeinsamen europäischen Währung in Betracht zu ziehen. „Die Kosten im Zusammenhang mit dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Eurozone umfassen schätzungsweise eine Kapitaleinlage in den Europäischen Stabilitätsmechanismus in Höhe von knapp 50 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro, Anm. d. R.) im Laufe von vier Jahren und eine Überweisung von Beiträgen der in Tschechien ansässigen Banken in den gemeinsamen Abwicklungsfonds in Höhe von 8,2 bis 19,7 Milliarden Kronen (320 bis 770 Millionen Euro, Anm. d. R.)“, so der Bericht.
„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass alle Maastrichter Kriterien mit Ausnahme der Beteiligung am gemeinsamen Wechselkurs-Mechanismus mittelfristig erfüllt werden können“, führen das Finanzministerium und die Tschechische Nationalbank abschließend in ihrem Bericht an.