Bier – das gefährlichste Element in der tschechischen Ernährung

Foto: Eva Turečková

Der übermäßige Bierkonsum schadet am meisten der Gesundheit der Tschechen. Dies schreiben Wissenschaftler der Masaryk-Universität Brno / Brünn in einer Studie.

Illustrationsfoto: Eva Turečková
Sportwissenschaftler aus Brünn haben statistische Angaben über Ernährung und die häufigsten Erkrankungen in 42 Ländern Europas verglichen. Geleitet wurde die Studie von Pavel Grasgruber. Er bezeichnet den Bierkonsum als den schädlichsten Faktor in der Ernährung seiner Landsleute:

„Tschechien belegt aktuell den ersten Platz bei Bauchspeichel- und Nierenkrebs, und das sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Dabei ist der Zusammenhang mit dem Bierkonsum ziemlich eindeutig.“

Tschechen leiden häufig auch an Dickdarm-, Mastdarm- und Gallenblasenkrebs. Auch diese Erkrankungen sollen durch Bier und allgemein Alkohol gefördert werden. Denn nicht das Bier an sich, sondern der Alkohol darin ist das Risiko.

Krebszellen  (Foto: Archiv der Masaryk-Universität Brno)
„Krebserkrankungen am Verdauungstrakt sind am häufigsten in Ländern, in denen im Schnitt etwa ein halber Liter Bier pro Kopf und Tag getrunken wird. In Ländern, in denen diese Formen des Krebs weniger vorkommen, liegt der Schnitt bei etwa 100 Milliliter Bier am Tag.“

Das einzige alkoholische Getränk, das positive Wirkung auf die Gesundheit haben könne, sei der Wein, sagen die Wissenschaftler. Das treffe aber nur auf geringe Mengen zu, wobei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen lieber ganz auf Wein verzichten sollten.

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Die Wissenschaftler haben sich auch mit Lebensmitteln beschäftigt. Negativ bewertet wurde vor allem der Verzehr von fettigem und bei hohen Temperaturen zubereitetem roten Fleisch. Zudem essen Tschechen laut der Studie zu viel Kartoffel- und Getreideprodukte.

„Leider scheint die tschechische Küche eine der ungesundesten in Europa zu sein. Ich würde sie sogar als krebserzeugend bezeichnen. Dazu trägt die Kombination von mehreren Faktoren bei. Es fällt mir bei der tschechischen Küche nichts ein, was ich als positiven Faktor hervorheben könnte.“

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Als Vorbild gilt die mediterrane Küche, mit viel Gemüse, Obst, Oliven und Nüssen. Aber sie sollte um Milchprodukte ergänzt werden, dann ergebe sich eine wirklich gesunde Ernährung.

„Die Tschechen glauben zu ihrem Schaden leider den Internetfalschmeldungen über Ernährung. So ist der Milchkonsum hierzulande gesunken. Dabei zählt die Milch neben Gemüse zu den wichtigsten Präventionsmitteln gegen Dickdarmkrebs und weitere Krebserkrankungen der Verdauungsorgane.“