Braunkohle in der Lausitz kommt in tschechische Hände

Lausitzer Braunkohlerevier (Foto: A. Gutwein, CC BY-SA 3.0)

Die tschechische EPH-Gruppe und ihr Finanzpartner PPF kaufen die Braunkohlesparte von Vattenfall in der Lausitz. Zuvor war mit dem Energiekonzern ČEZ ein weiterer tschechischer Bewerber ausgestiegen. Der Transaktion muss noch die schwedische Regierung zustimmen.

Lausitzer Braunkohlerevier  (Foto: A. Gutwein,  CC BY-SA 3.0)
Mit dem Kauf erhält die EPH-Gruppe des Investors Daniel Křetinský das zweitgrößte deutsche Braunkohlerevier mit vier Kohlegruben und drei Kraftwerken in Brandenburg und Sachsen sowie die Beteiligung am Kraftwerk im sächsischen Lippendorf, das Vattenfall gemeinsam mit EnBW betreibt. EPH übernimmt den Angaben zufolge neben den Anlagen, deren Wert auf 3,4 Milliarden Euro beziffert wurde, auch Verpflichtungen von Vattenfall einschließlich der Rekultivierung. Der schwedische Konzern hatte 2014 entschieden, sich von dem Geschäftsfeld zu trennen.

Vattenfall beschäftigt in der Sparte rund 8000 Menschen. Der schwedische Staatskonzern geht davon aus, dass an der Lausitzer Braunkohle rund 16.000 weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern hängen. Der Gesamtbetriebsratschef der Vattenfall Europe Mining AG, Rüdiger Siebers, sagte der Deutschen Presse-Agentur, EPH bekenne sich zu den geltenden Tarifverträgen. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis Ende 2020 ausgeschlossen.

Daniel Křetinský  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Die EPH ist in Deutschland bereits Eigner der Mibrag sowie der Firma HSR, die das Braunkohlekraftwerk Buschhaus betreibt sowie den Tagebau bei Schöningen. Křetinský glaubt, dass erneuerbare Energiequellen noch lange nicht die fossilen Träger ersetzen können. In der Übergangszeit lasse sich mit den alten Kraftwerken vielleicht noch gutes Geld verdienen, hat der 40-Jährige gesagt.

Autor: Till Janzer
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