Abgas-Skandal: VW-Rückruf verbindlich auch in Tschechien
Deutschland plant eine verbindliche Rückrufaktion von Wagen des Volkswagenkonzerns, in denen die Betrugssoftware für Abgasmessungen installiert wurde. Auch in Tschechien müssen Autos der Marke VW wohl bald zur Überprüfung in die Werkstatt. Das haben Gespräche ergeben, die Verkehrsminister Dan Ťok am Mittwoch in Berlin geführt hat.
Die Halter betroffener Wagen werden ihre Autos in den kommenden Monaten in die Werkstätten bringen müssen. Die erste Rückrufaktion könnte im Frühling nächsten Jahres stattfinden.
„Die Aktion wird lange dauern. Ich wurde informiert, dass etwa 50.000 Wagen monatlich zur Kontrolle berufen werden können. Es wird sich um einen langen Prozess handeln.“
Die Kosten für die Rückrufaktion werden vom VW-Konzern getragen. Die Fahrzeughalter werden vom Ministerium schriftlich über die Kontrollen verständigt und in Vertragswerkstätten des VW-Konzerns bestellt:„Bei Wagen mit 2-Liter-Varianten des Motors wird nur die Software aktualisiert. Bei Diesel-Fahrzeugen mit 1,6 und 1,2 Litern Hubraum muss wahrscheinlich der Luftmassenmesser neu kalibriert werden. Diese Nachbesserungen sollten reichen.“
Der Konzern ist verpflichtet, die Abgasmanipulation zu beseitigen. Die Fahrzeugbesitzer müssen sich jedoch umgekehrt nicht obligatorisch an der Rückrufaktion beteiligen. Verkehrsminister empfiehlt allerdings nicht, sich zu verweigern:
„Ein Fahrer, der dem Aufruf nicht folgt, würde die Betriebserlaubnis, und damit das technische Überprüfungssiegel verlieren. Das wäre eine ziemlich ernste Ordnungswidrigkeit, so ein Fahrzeug kann nicht mehr im Straßenverkehr unterwegs sein.“