Eishockey-WM: Tschechen verwetten mehr als 37 Millionen Euro
Am Sonntag ist die Eishockey-WM zu Ende gegangen. Bei dem Turnier in Prag und Ostrava / Ostrau fielen in den vergangenen zwei Wochen nicht nur die Zuschauerrekorde, auch die tschechischen Wettbüros konnten Rekordeinnahmen verzeichnen.
Während der Weltmeisterschaft in Prag und in Ostrava wurde mehr gewettet als während der letzten Eishockey-WM in Minsk oder während der olympischen Winterspiele in Sochi. Mit dafür verantwortlich ist auch das erfolgreiche Abschneiden des tschechischen Teams. Das Wettbüro Fortuna erwartete vor der WM Wetten im Wert von etwa 350 Millionen Kronen (12,96 Millionen Euro). Dank der Tatsache, dass Tschechiens Team schließlich mit um die Medaillen kämpfte, seien die Erwartungen übertroffen worden, sagt Fortuna-Sprecher Petr Šrain. Das Wettbüro habe Wetten für insgesamt 360 Millionen Kronen (13,33 Millionen Euro) angenommen, so Šrain.
Die meisten Tipps wurden für das Vorrundenspiel Tschechien gegen Frankreich abgegeben. Gewettet wurde während der WM aber nicht nur auf Ergebnisse, sondern auch darauf, ob es in der Arena der Strom ausfällt oder ob sich Jaromír Jágr den kleinen Finger bricht. Genau das war der tschechischen Eishockey-Legende bei der Eishockey WM 2005 in Deutschland passiert. Im Spiel gegen das deutsche Team erlitt Jágr damals nach einem Stockschlag eine Fraktur. Trotzdem spielte er weiter und am Ende holten die Tschechen den WM-Titel. Beliebt waren auch Wetten auf den besten Torjäger, erklärt die Sprecherin des Wettbüros Chance, Markéta Světlíková. Außerdem wurde häufig darauf gewettet, dass sehr viele Tore fallen würden. Im Vorfeld des Spiels Tschechien gegen Kanada etwa war die Wette am beliebtesten, dass während des Spiels sechs oder mehr Tore geschossen würden.Die meisten Kunden der Wettbüros investierten Beträge im dreistelligen Kronenbereich. Es gab aber auch Mutige, die Tipps im Wert von Hunderttausenden Kronen abgaben. Einer von ihnen setzte beispielsweise 800.000 Kronen (29.630 Euro) darauf, dass die Tschechen im Viertelfinale gegen Finnland mit zwei oder mehr Toren Unterschied siegen würden. Das ist tatsächlich eingetreten und der Glückliche gewann fast drei Millionen Kronen (111.000 Euro).