Ban Ki-moon in Prag: UN-Friedensmissionen und Klimaschutz
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der Südkoreaner Ban Ki-moon, hat Ende vergangener Woche Prag besucht. Bei diesem Anlass reif er zur Deeskalation der Ukraine-Krise auf. Die Beteiligung Tschechiens an UN-Friedensmissionen und der Klimaschutz waren weitere wichtige Gesprächsthemen in Prag.
„Allein die Tatsache, dass Ban Ki-moon Tschechien bereits im Jahr 2011 besucht hat und nun erneut kommt, ist sehr ungewöhnlich. Diese Entscheidung erhöht sicherlich das Prestige der Tschechischen Republik im Rahmen der Uno.“
Kavan betont auch den frischen Kurswechsel der Tschechischen Republik.
„Als Ban Ki-moon Tschechien 2011 besuchte, stieß er bei den politischen Vertretern und beim Staatspräsidenten auf kein großes Verständnis zum Thema Klimaschutz. Das aber liegt ihm sehr nahe, denn er befasst sich damit seit vielen Jahren. Die tschechische Delegation hat ihm nun erklärt, dass die Tschechische Republik nach dem Regierungswechsel andere Positionen beziehe, und zwar nicht nur in Bezug auf den Klimaschutz, sondern auch bei der Verteidigung der Menschenrechte. Es wurde versichert, dass es sich nicht mehr wiederholen werde, dass die Tschechische Republik als einziger EU-Mitgliedsstaat gegen die Aufwertung des Status Palästinas im Rahmen der UN-Generalversammlung stimme.“Der UN-Generalsekretär nahm die Hochwasserbarrieren im Prager Stadtzentrum in Augenschein und begrüßte die Änderungen in der Haltung der Tschechischen Republik zum Klimawandel. Bei dieser Gelegenheit lud Ban Ki-moon den tschechischen Premier zum UN-Klimagipfel ein, der im September dieses Jahres stattfinden wird. Am Freitag erhielt der Generalsekretär dann von der Prager Karlsuniversität eine goldene Medaille für die Unterstützung der Zusammenarbeit und der Verständigung zwischen den Völkern.
Weitere Gesprächsthemen bei den Treffen Ban Ki-moons mit den politischen Spitzen Tschechiens waren die Krise in der Ukraine und das Verhältnis zu Russland, aber auch die Beteiligung Tschechiens an UN-Friedensmissionen. Ban Ki-moon würdigte das Engagement der Tschechischen Republik bei der Verteidigung der Menschenrechte:„Ich habe mich beim Premierminister und der tschechischen Regierung für die sehr großzügige Unterstützung und humanitäre Hilfe bedankt, die dem syrischen Volk geleistet wurde.“
Außerdem ersuchte der UN-Generalsekretär Premier Bohuslav Sobotka um die Entsendung tschechischer Soldaten für die geplante UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik. Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano) sagte daraufhin zu, die Entsendung von Soldaten mit dem Außenministerium und dem Generalstab der Tschechischen Armee zu besprechen. Ban Ki-moon habe vor allem Interesse an einem Feldlazarett und an Flugtransportkapazitäten bekundet, hieß es.