Deutscher Orden beantragt Rückgabe in Nordmähren
Die Burgen Bouzov und Sovinec, das Schloss Bruntál und das Kurbad Karlova Studánka. Das sind nur einige der Immobilien, die im Laufe der Geschichte im Besitz des Deutschen Ritterordens in Mähren waren. 1939 wurden sie zunächst von den Nazis, 1945 dann durch den tschechoslowakischen Staat enteignet. Der Deutsche Orden, Rechtsnachfolger des Deutschen Ritterordens, beantragt nun im Rahmen der Kirchenrestitution die Rückgabe seines ehemaligen Eigentums, einschließlich 13.500 Hektar Wald und Ackerland.
Sollte der Orden seine Güter zurückbekommen, will er sie zu caritativen Zwecken und als Bildungszentren nutzen:
„Das Eigentum soll seinen früheren Aufgaben dienen. Die Burg Bouzov war seit 1912 ein Ordensmuseum, sie soll also für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Das Kurbad Karlova Studánka diente Patienten und soll diese Funktion weiter innehaben. Die Wälder sollen hingegen zur Finanzierung dieser Aktivitäten genutzt werden, falls die Kosten das Einkommen aus dem Kurbetrieb und der Burg Bouzov übersteigen. Darüber hinaus können aus den Einnahmen auch die Schulen unterstützt werden, die wir betreiben.“Der Historiker Jaroslav Šebek gibt zu, dass die Konfiszierung des Ordensbesitzes umstritten war. Doch er räumt dem Orden keine großen Chancen auf Erfolg ein.
„Der Schritt hat mich in der heutigen zugespitzten Zeit überrascht. Schließlich zeigt sich, dass die Kirchenrestitution eines der heißen Themen der Regierungsbildung sein wird. Daher kommt der Antrag des Deutschen Ordens in einer ungünstigen Zeit. Denn der Fall betrifft die Rückgabe von Kirchengütern, die vor dem 25. Februar 1948 enteignet wurden. Daher wird der Orden meiner Meinung nach diesen Besitz nicht zurückbekommen.“