Mit Fotos gegen die Flut: Ausstellung auf der Prager Kampa
Auf der Halbinsel Kampa südlich der Karlsbrücke befindet sich seit zwei Wochen eine Open-Air-Ausstellung. Sie wurde vom Prager Magistrat initiiert und dokumentiert die Überschwemmungen, die sich vor zwei Monaten in Tschechien ereignet haben.
Aber auch ausländische Besucher sind von den Fotos beeindruckt, wie dieser Deutsche:
„Einige sind schon sehr, sehr imposant, vor allem die Fotos vom Zoo; dieser Kontrast zwischen etwas Alltäglichem und der Verwüstung.“
Und eine Britin sagt:
„Eines der Fotos zeigt die Schutzwände, die das Wasser zurückhalten. Genau dieses Bild wurde in England in den Nachrichten gezeigt. Aber es ist nicht richtig zu mir durchgedrungen, bis ich diese Ausstellung gesehen habe. Die Bilder sind unglaublich.“Die Aufnahmen stammen von Foto-Reportern der Tschechischen Presseagentur (ČTK) und der Zeitung „Pražský deník“. Auf jeder Tafel verweist ein kurzer Text auf den Ort und den Tag, an dem das Bild aufgenommen wurde, sowie auf eine Kontonummer. Ziel der Ausstellung ist, zwei Monate nach der Katastrophe nochmals an die Betroffenen zu erinnern – damit die Solidarität mit den Flutopfern weniger schnell versiegt, als das Wasser abgeflossen ist. Verwaltet werden die Spenden von der gemeinnützigen Stiftung „Člověk v tísni“ („Mensch in Not“). Šimon Pánek leitet die Hilfsorganisation:
„Wir rechnen damit, dass auf unserem Spendenkonto insgesamt 65 bis 70 Millionen Kronen eingehen. Wie viel davon auf diese Ausstellung zurückzuführen ist, ist natürlich schwer zu sagen. Wir arbeiten eng mit anderen wohltätigen Organisationen zusammen, um herauszufinden, wie wir den Betroffenen am besten helfen können. So teilen wir die Spenden auch nicht gleichmäßig auf, sondern greifen besonders jenen Familien unter die Arme, die das Geld am dringendsten brauchen.“Ebenso zur Eröffnung der Ausstellung gekommen war der stellvertretende Prager Oberbürgermeister Jiří Vávra. Er erinnerte nicht nur an die Opfer des Hochwassers, sondern auch an die zahlreichen Helfer:
„Vor zwei Monaten haben wir genau an dieser Stelle, an der ich gerade stehe, dafür gekämpft, dass das Wasser nicht noch weiter vordringt. Mein größter Dank geht deshalb an die Feuerwehrleute, den Rettungsdienst, die Polizei und all die anderen Helfer. Diese rund 2500 Menschen haben einen unglaublichen Einsatz geleistet. Ohne sie wären die Folgen der Flut fatal gewesen.“
Die Ausstellung ist noch bis Ende September im nördlichen Teil des Kampa-Parks zu sehen.