QSL-Galerie: Mikoláš Aleš – Maler der böhmischen Geschichte und Sagenwelt
Für das nun folgende Hörerforum haben wir erneut den Postkasten und unsere Mailbox geleert. Außerdem werden wir uns der aktuellen QSL-Serie zuwenden und Ihnen eine weitere der auf den QSL-Karten dargestellten Persönlichkeiten vorstellen.
Beginnen wollen wir wieder mit dem Quiz von Radio Prag. Mehr als 400 Antworten sind diesmal bei uns angekommen. Die überwiegende Mehrheit davon war richtig:
Der Name des US-amerikanischen Präsidenten, der sich um die Entstehung der eigenständigen Tschechoslowakei verdient gemacht hat, lautet Woodrow Wilson. Unter den deutschsprachigen Hörerinnen und Hörern als Gewinner ausgelost wurde Roland Rasper, der einen Radioempfänger von uns bekommt. Auch im Juli können Sie an unserem Wettbewerb teilnehmen. Hier nun die dazugehörige Frage, die Sie auch auf unserer Webseite finden:
Manche von Ihnen haben dank Ihrer Zuschriften ab Jahresbeginn bereits ein kleines Päckchen mit den QSL-Karten von 2012 beisammen. Wie Sie wissen, ist die Serie in diesem Jahr den tschechischen Malerinnen und Malern gewidmet. Wir wollen die begonnene Ferienzeit nutzen, um Sie etwas näher mit den auf den Karten dargestellten Persönlichkeiten bekannt zu machen. Den Graphiker und Maler der Barockzeit, Václav Hollar, haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Nun machen wir einen Sprung zurück bis in das 19. Jahrhundert und bringen ein kleines Porträt des Malers Mikoláš Aleš.
Im November blicken wir auf ein besonderes Jubiläum: Mikoláš Aleš wurde 1852 geboren, also vor 160 Jahren. Dieser tschechische Maler, Zeichner und Illustrator war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der so genannten Generation des Nationaltheaters. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Künstlern, die sich am Aufbau und an der Ausschmückung des Nationaltheaters in Prag beteiligt haben. Sie schöpften aus der Romantik und fanden in alten Sagen und Volkslegenden sowie in der böhmischen Geschichte Inspiration.Eine Anerkennung von offizieller Seite wurde Aleš zu seinen Lebzeiten verweigert. Er fand jedoch die Anerkennung seiner Künstlerfreunde, und er war bei seinem Publikum sehr beliebt. Er war ein wirklicher Volkskünstler in Bezug auf seine Themen sowie auf seine Popularität in breiten Bevölkerungsschichten. Bereits während des Studiums an der Akademie in Prag hatte er allerdings Konflikte mit der konservativen Schulleitung. Missverständnisse haben ihn eigentlich sein ganzes Leben lang begleitet. Kritiker lehnten seine ausdrucksstarken und lebendigen Bilder ab. Verstanden wurde er erst von den Generationen seiner Nachfolger.
Im Vordergrund seiner Werke stand die tschechische Geschichte. Höhepunkt seines Schaffens war der Zyklus Vaterland, den er zusammen mit seinem Freund František Ženíšek für das Nationaltheater in Prag entworfen hatte. Dem Entwurf hat die Jury zwar zugestimmt, doch andererseits entschieden, dass Aleš selbst seinen Entwurf nicht umsetzen dürfe. Diese Entscheidung und eine unberechtigte Kritik an seinem Werk waren für Aleš eine tiefe Enttäuschung. Als Konsequenz dieser bitteren Erfahrung endete auch die Freundschaft zwischen Aleš und Ženíšek sowie Alešs Tätigkeit als Maler. Er malte seitdem nur selten und wendete sich überwiegend der Zeichnung zu.Für Alešs Werke typisch ist die starke schwarze Konturlinie. Von seinen Buchillustrationen sind jene, die er zu Alois Jiráseks ´Böhmens alten Sagen´ zeichnete, am bekanntesten. Aleš illustrierte auch zahlreiche Zeitschriften, und zwar mit Heldenfiguren aus der Nationalgeschichte, Hussiten-Kämpfern, aber auch Figuren aus dem Volk. Eine besondere Gelegenheit bekam er in der Architektur, denn zahlreiche seiner Bilder schmücken Fassaden in Prag, Pilsen und in weiteren Städten Böhmens. Von seinen Gemälden ist „Das Treffen Georgs von Podiebrad mit Matthias Corvinus“ am bekanntesten.
Soweit die heutige Folge aus der QSL-Galerie von Radio Prag. Schon jetzt können Sie sich auf ein Porträt von Alfons Mucha freuen, dass wir Ihnen in der nächsten Ausgabe zu Gehör bringen werden. Und nun, um dem Namen Hörerforum gerecht zu werden, geben wir auch einem unserer Hörer das Wort. Nach mehreren Monaten hat uns Bernhard Henze aus Köhra einen längeren Brief geschrieben.„Ich muss es wieder einmal anmerken: Es gelingt Euch auch in diesem Jahr immer wieder, interessante Programmbeiträge zu gestalten. Sei es das immer aktuelle Tagesecho oder die schönen Schilderungen bei den Spaziergängen durch Prag, wo man einfach mitgehen möchte! Nun könnte ich wieder sagen: Schade, dass Ihr von der Kurzwelle verschwunden seid und somit ´wertvolles Pulver´ verschüttet wird!!! Aber diesen Satz kennt Ihr nun auch schon aus allen Briefen und es schmerzt Euch ja selbst!“
Herr Henze hat also Lob für Radio Prag, was uns sehr freut. Allerdings, nicht nur gute Erfahrungen macht man leider in Tschechien. Dies folgt aus seiner folgenden Reisebeschreibung:„Neulich, und dies will ich auch noch berichten, waren wir im Riesengebirge. Wir hatten erst Quartier in Swidnice (Polen), der alten Heimat meiner Mutter. Anschließend sind wir über das Riesengebirge nach Jablonec gefahren. Auch hier hatten wir wieder ein Quartier über booking.com gemietet. Jedoch, leider und dies muss ich auch mal schreiben, als wir uns das Zimmer angesehen hatten, haben wir es abgelehnt. Für ein Hotel war es einfach nicht tragbar, wäre es auf einem Dorf gewesen, dann hätte ich es als sehr rustikal bezeichnet. Die Aushilfskellnerin sprach sehr gut deutsch, und ich konnte ihr nur noch sagen, dass ich 20 Jahre nach der Wende so etwas noch nicht gesehen habe. Schade! Also, was haben wir abends so gegen 18 Uhr gemacht? Wir sind zurück nach Szklarska Poreba in Polen gefahren, also wieder über den Kamm, und haben dort ein wunderbares Zimmer in einem Hotel bekommen. Ein hervorragendes Zimmer mit Blick auf das Riesengebirge und mit prima Frühstück, und das alles nur für nur 5(!) Euro mehr als auf der anderen Seite! Prima! Von dieser Panne in Eurem Land, wo wir seit vielen Jahren unterwegs sind, wollte ich Euch auf jeden Fall berichten!“
Danke Herr Henze, leider passieren auch solche Sachen. Es bleibt nur zu hoffen, dass Sie auf ihre nächsten Besuche in unserem Land nicht verzichten. Wir wünschen Ihnen, dass Sie nächstes Mal wieder zufriedener sind.Und das war´s für heute, liebe Hörerinnen und Hörer. Schreiben Sie uns weiter, wir freuen uns auf Ihre Zuschriften, Kommentare, Fragen und Anmerkungen! Unsere Adresse ist: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Oder als E-Mail: [email protected]. Auf Wiederhören in zwei Wochen!