Violinvirtuose Josef Suk gestorben

Josef Suk
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Er galt als einer der vielseitigsten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts. Er trat als Solist sowie als Kammerspieler und Dirigent auf und war auch als Musikpädagoge tätig: der Violinist Josef Suk. Am vergangenen Donnerstag ist der Musiker, ein Urenkel von Antonín Dvořák und Enkel des Komponisten Josef Suk, im Alter von 81 Jahren in Prag gestorben.

Josef Suk wurde 1929 in Prag geboren. Schon als Kind war er Schüler des namhaften tschechischen Violinpädagogen Jaroslav Kocian. In den Jahren 1946-51 studierte Suk am Prager Konservatorium, danach setzte er das Musikstudium an der Prager Akademie der Musischen Künste fort. Kurz war er Primarius des Prager Streichquartetts, gründete aber bereits 1952 das Suk-Trio. In den Jahren 1961 – 1990 war er Solist der Tschechischen Philharmonie. Seine Solistenkarriere begann 1954 nach einem berühmten Konzert im Prager Rudolfinum. International wurde Josef Suk 1959 bekannt, nachdem er eine Tournee mit den Tschechischen Philharmonikern unternommen hatte, mit denen er auf drei Kontinenten spielte.

1964 debüttierte Josef Suk in Großbritannien und in den USA. Eingeladen hatte ihn der einst in Prag wirkende Dirigent George Szell, der zu dieser Zeit Chefdirigent des Cleveland-Orchesters war. Seitdem arbeitete Suk mit zahlreichen berühmten Dirigenten zusammen: auf tschechischer Seite mit den Dirigenten Karel Ančerl, Václav Smetáček oder Václav Neumann und auf ausländischer Seite arbeitete Suk am liebsten mit Wolfgang Sawallisch, George Szell oder Seiji Ozawa zusammen.

1994 nahm der Violinvirtuose eine CD mit den populärsten Werken seines Urgroßvaters Antonín Dvořák und seines Großvaters Josef Suk auf. Weniger bekannt ist, dass auch die Großmutter des Violinvirtuosen, Otilie Dvořákova-Sukova eine begabte Komponistin war, eine Tatsache, die bei der Tochter Antonín Dvořáks kaum erstaunlich ist. Josef Suk nahm auch das Wiegenlied auf, das seine Großmutter geschrieben hat.

Sir Charles Mackerras und Josef Suk
Während seiner Karriere nahm Josef Suk für viele tschechische und ausländische Plattenfirmen auf. Dafür wurde er mit vielen Preisen ausgezeichnet, beispielsweise erhielt er die Goldene Schallplatte von Columbia Records im Jahr 1978.