Fußball: Slavia und Sparta Prag haben gute Chancen auf ein Weiterkommen

Foto: www.slavia.cz

Die tschechischen Fußballclubs haben auf internationaler Ebene schon länger keine größeren Erfolge erzielt. Nun wurde erneut die Qualifikation zur Champions League gestartet und sowohl Slavia als auch Sparta Prag versuchen das Blatt zu wenden. Ein Report über ihre Auftaktspiele zur 3. Runde.

Erneut haben der tschechische Meister und der Vizemeister die Möglichkeit, sich für die Champions League zu qualifizieren. Slavia Prag als Meister hat dabei das leichtere Los. Der erste Gegner, der moldawische Titelträger Sheriff Tiraspol, sollte eigentlich keine große Hürde für die Rot-Weißen darstellen. Beim 0:0 am Mittwoch in Tiraspol aber haben sich die Prager nicht mit Ruhm bekleckert. Slavias junger Torwart Jan Hanuš, der seinen Einstand gab, schwärmte daher nur von der tollen Kulisse in Tiraspol:

„Es war eine tolle Atmosphäre. Die Zuschauer haben das ganze Spiel über Lärm gemacht. Wenn ich im Strafraum Anweisungen geben wollte, haben mich meine Mitspieler oft nicht verstanden.“

Ebenso nicht hören konnten die Slavia-Spieler ihren Trainer Karel Jarolím, der wegen einer Disziplinarstrafe der Uefa nur auf die Tribüne durfte. Auch Jarolím war vom Spiel seiner Mannen nicht angetan. Er ist jedoch überzeugt, dass sie den Einzug in die Play-off-Runde schaffen werden:

„Natürlich ist das ein gefährliches Ergebnis, in einer Woche aber spielen wir zu Hause. Der Gegner ist nicht leicht, doch ich denke, dass wir weiterkommen.“

Das will endlich auch Lokalrivale Sparta Prag, der in den zurückliegenden fünf Jahren auf europäischer Bühne nahezu alles schuldig blieb. Zu Hause hatte Sparta nämlich das letzte Mal eben vor fünf Jahren gewonnen – bis zum Dienstag. Da bot die neu formierte Mannschaft seit langem wieder ein tolles Spiel und schickte den vorjährigen Viertelfinalisten der Champions League, Panathinaikos Athen, mit einer 1:3-Niederlage nach Hause. Vom Spiel der jungen Sparta-Elf war auch Ex-Nationaltrainer František Straka begeistert:

Roman Hubnik  (links) und Dimitrios Salpingidis aus Panathinaikos Athen  (Foto: ČTK)
„Ich denke, das war nach langer Zeit wieder ein gutes Spiel von Sparta Prag. Besonders in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft sehr gut gespielt. Sie hat auch davon profitiert, dass der Gegner in der Abwehr zu leichtsinnig war und seine eigenen Torchancen nicht genutzt hat. Sparta dagegen war sehr effizient und hätte sogar noch höher gewinnen können. Auf der anderen Seite müssen die Prager mit dem 3:1 zufrieden sein, da Panathinaikos in der zweiten Halbzeit das Spiel zunehmend bestimmt hat. Sparta hat aber auch hier seine einzig gute Chance genutzt. Von daher Kompliment, der Sieg war absolut verdient.“

Panathinaikos hatte zuvor noch nie gegen einen tschechischen Verein verloren. In neun Duellen hatte nur Liberec ein Remis (2:2) erzielt, alle anderen Partien hatten die Griechen gewonnen. Die tiefe Scharte, die sie jetzt in Prag bekommen haben, wollen sie jedoch schon am Dienstag beim Rückspiel in Athen wieder auswetzen. Und davor warnt auch František Straka:

„Das wird noch ein hartes Stück Arbeit und ein ganz heißer Tanz in Athen. Die Griechen lassen diese Niederlage nämlich nicht einfach so auf sich sitzen. Wie angefressen sie von ihr sind, das hat man schon hier kurz nach dem Schlusspfiff gesehen. Von daher bin ich sehr gespannt, wie Sparta diese schwere Aufgabe mit seiner jungen Mannschaft meistern wird.“

Autor: Lothar Martin
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