Ein Museum in Hranice soll das Imkereihobby wiederbeleben
Parasiten, Pestizide, Klimawandel und vieles mehr machen den Bienen und damit auch den Imkern zu schaffen. Ein weiteres Problem in der tschechischen Imkerbranche ist aber auch der Mangel an Nachwuchs. Anders gesagt, es schwindet das Interesse, sich diesem einst so beliebten und verbreiteten Hobby zu widmen. Diesem Trend versucht man an mehreren Orten Tschechiens entgegenzuwirken, seit kurzem auch in der mährischen Stadt Hranice. Am 19. August wird dort ein Imkereimuseum eröffnet.
„Wir haben uns durch die alten Traditionen der Imkerei in unserer Region inspirieren lassen. In der ersten Etappe wird die Ausstellung im städtischen Imkerhaus, das Anfang der 1970er Jahre eingerichtet wurde, alte Bienenhäuser, historische Imkergeräte, alte Fotos und Bücher und noch etwas mehr beinhalten. Das Museum ist als Beitrag zur Wiederbelebung der Imkerei gedacht.“
Als Besuchermagnet soll auch ein Bienenhaus mit Glaswänden dienen. Aus unmittelbarer, aber sicherer Nähe kann man das Treiben der Bienen an ihren Honigwaben beobachten. Der leidenschaftliche Imker Pavel Malovec sagt dazu:
„So kann man sehen, wie ein Bienenvolk funktioniert, und dass jede Biene von Anfang an weiß, was sie zu tun hat. Es ist tatsächlich wunderbar, wenn man vor dem Bienenhaus steht und sieht, wie die Bienen fleißig arbeiten und wie ihr Treiben ein System hat.“Das Wissen über Bienen will der regionale Imkerverein, in dem außer Pavel Malovec weitere etwa 170 Mitglieder organisiert sind, auch einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln. Zu diesem Zweck hat man im Hranicer Imkerhaus einen Seminarraum eingerichtet. Dort will man Vorträge und Fachseminare organisieren und Filme zeigen. Später will man im ersten Stock des Hauses eine Imkerei-Bibliothek aufbauen. Das Museum in Hranice konnte nur unter tatkräftiger Hilfe von Mitgliedern des Imkervereins, die bei den Bauarbeiten selbst Hand anlegten, entstehen. Finanzielle Unterstützung kam von der Stadt und dem örtlichen Zementwerk. Nur eines bereut Pavel Malovec:
„Es ist ein großer Fehler, dass wir damit nicht früher begonnen haben. Auch weil viele potentielle Museumsexponate mittlerweile verloren gegangen sind. Wertvolle alte Imkereinrichtungen. Die jungen Leute schmeißen ja heute alles weg, was sie selbst nicht brauchen.“
Jetzt soll gerettet werden, was noch zu retten ist. Eine verdienstvolle Idee des Imkervereins, der in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert und am 19. August das Museum eröffnen wird.