Die Affäre Wolf – Wollte Topolánek Einfluss auf die Medien nehmen?
Die tschechische Politszene ist um eine Affäre reicher. Diesmal geht es um politische Einflussnahme auf die Medien. Im Mittelpunkt stehen ein Reporter des Tschechischen Fernsehens, ein ehemals sozialdemokratischer Parlamentsabgeordneter und ein enger Freund von Premierminister Mirek Topolánek.
Der Premier selbst habe ihn gebeten, ihm, also Wolf, zu helfen. Im Anschluss folgt Dalíks kumpelhaft vorgetragene Frage an den Reporter Bártek, ob er denn nicht auf den Bericht über Wolf pfeifen könne.
Das Treffen sei von Dalík initiiert worden, sagte Bártek. Die Hintergründe interpretierte der Journalist so:
„Ich habe das so verstanden, dass der Abgeordnete Wolf Premierminister Topolánek kontaktiert hat, der hat dann seinen Freund Dalík angesprochen und Herr Dalík dann wiederum mich.“
Premierminister Topolánek hat bereits zugegeben, seinen Freund Dalík beauftragt zu haben, dem Abgeordneten Wolf zu helfen. Nach Topoláneks Meinung sei die ganze Sache eine von den Sozialdemokraten losgetretene mediale Hexenjagd gegen Wolf. Über das Treffen von Dalík mit dem Reporter des Tschechischen Fernsehens gibt sich der Premier aber ahnungslos:
„Über das Treffen mit diesem Menschen, mit diesem Reporter habe ich nichts gewusst. Solche Dinge tue ich nicht.“Wolf ist Premierminister Topolánek für seine Unterstützung dankbar. Es handele sich um einen reinen Akt der Menschlichkeit. Seine Rolle als so genannter Überläufer, sprich als Mehrheitsbeschaffer der Regierungskoalition, hätte damit nichts zu tun. Außerdem weise er die Vorwürfe der Zweckentfremdung von Geldern selbstverständlich zurück. Und auf die Frage, ob er persönlich Topolánek um Unterstützung gebeten habe, antwortete Wolf eindeutig:
„Nein! Nein!“