Obama kommt – der US-Präsident wird Anfang April in Prag verhandeln

US-Präsident Barack Obama (Foto: ČTK)

Es ist die Topmeldung der vergangenen Tage: US-Präsident Barack Obama wird am 4. und 5. April in Prag zu Besuch sein. Tschechische Spitzenpolitiker hatten sich darum bemüht, dass der neue Mann im Weißen Haus bei seinem Aufenthalt in Europa auch in die Stadt an der Moldau kommt. Noch wird über Details des Besuchs verhandelt, aber ein paar Informationen sind bereits an die Öffentlichkeit gelangt.

US-Präsident Barack Obama  (Foto: ČTK)
Für Tschechien soll der Besuch von Barack Obama das wichtigste politische Ereignis in diesem Frühjahr werden. Dabei geht es auch um ein sensibles bilaterales Thema: das amerikanische Raketenabwehrprojekt in Mitteleuropa, bei dem eine Radaranlage im mittelböhmischen Brdy stationiert werden soll. Ob das Projekt verwirklicht wird, gilt seit dem Amtsantritt von Barack Obama als unsicher. Laut der „New York Times“ hat Obama dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew mittlerweile angeboten, auf die Raketenabwehr zu verzichten, wenn Moskau im Gegenzug hilft, die iranischen Langstreckenraketen zu verhindern. Kurz vor seinem Besuch in Prag wird Obama mit Medwedew beim G20-Gipfel in Moskau zusammenkommen. Tschechische Politiker erwarten daher, dass sich der US-Präsident spätestens in Prag zur Raketenabwehr äußert.

Die Visite des amerikanischen Präsidenten in Prag wird aber auch eine europäische Dimension haben. Der tschechische Regierungschef und EU-Ratspräsident Mirek Topolánek sagte dazu am Sonntag während des EU-Gipfels in Brüssel:

„Ich habe meinen Partnern aus den anderen 26 EU-Mitgliedsländern offiziell mitgeteilt, dass Präsident Obama die Einladung der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft zu einem Besuch Prags angenommen hat. Während des Besuchs werden gemeinsame Verhandlungen der europäischen Staats- und Regierungschefs mit Obama stattfinden – und zwar am 5. April.“

Neben den politischen Verhandlungen soll zudem den tschechischen Bürgern etwas geboten werden: ein öffentlicher Auftritt. Topolánek verspricht, dass Obama die „Europa-Rede des Jahres“ halten wird - die USA sind eben immer für einen Superlativ gut. Am Montag nahmen laut Presseinformationen die Berater aus Washington schon mal die tschechische Hauptstadt in Augenschein. Sie sollen nach einem geeigneten Ort für den Auftritt des US-Präsidenten gesucht haben, hieß es.

Des Weiteren wurde angeblich auch schon vereinbart, dass Obama am Abend des 4. April, also seinem Ankunftstag, zusammen mit dem tschechischen Staatspräsidenten Václav Klaus auf der Prager Burg speisen wird. Offiziell bestätigt hat Washington all diese Details jedoch bisher noch nicht.