In Prag wurde für Israel demonstriert
Der Konflikt im Gaza-Streifen geht in die dritte Woche – und kein Ende ist in Sicht. Auf der einen Seite steht die Abriegelung von Gaza durch Israel, auf der anderen der Jahre lang währende Raketenbeschuss von israelischen Städten durch die palästinensische Bewegung Hamas. In vielen Städten Europas diente der Konflikt in den letzten Tagen als Anlass zu Demonstrationen, die meistens gegen Israel gerichtet waren. In Prag wurde dagegen am Sonntag für Israel demonstriert.
Der Vorsitzende der Jüdischen Liberalen Union František Fendrych sagte, die Union habe die Kundgebung initiiert, um gegen die Darstellung des Nahostkonfliktes nicht nur in tschechischen, sondern vor allem auch in ausländischen Medien zu protestieren:
„Israel wird oft als Aggressor dargestellt, der die Infrastruktur im Gaza-Streifen vernichtet und Kinder und Frauen tötet. Wir wollen unsere Unterstützung für Israel in seinem Kampf gegen die terroristische Organisation Hamas demonstrieren, die seit Jahren das israelische Gebiet in der Nachbarschaft des Gaza-Streifens angreift. Israel verteidigt seine Bürger, und nachdem es alle diplomatischen und politischen Mittel erschöpft hatte, greift es nun zu militärischer Gewalt. Israel bemüht sich letztlich um Frieden, und nicht um eine Annexion. Wir möchten auch das Andenken der unschuldigen Opfer ehren – auf der palästinensischen sowie auf der jüdischen Seite.“Die Versammlung wurde von etwa dreißig schwarz Vermummten angegriffen, deren Beweggründe jedoch nicht bekannt sind. Die Polizei drängte die Angreifer vom Kafka-Platz.
Anfang Januar hatte es in Prag bereits eine Protestdemonstration gegen Israel vor der israelischen Botschaft gegeben. Und am vergangenen Freitag haben einige Dutzend Moslems vor der tschechischen Regierungsbehörde demonstriert. Sie verlangten unter anderem, dass Israel seine Militäraktion beendet. Die Zahl der Demonstranten war hier niedriger als in vielen anderen Städten, da in Tschechien bedeutend weniger Moslems leben als in Westeuropa.