Premier Topolánek in Peking - Emmons holt Silber für Tschechien
Der tschechische Premierminister Mirek Topolánek ist seit Donnerstag in Peking bei den Olympischen Spielen. Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier hatte Topolánek mit Hinweis auf die Menschenrechtsverletzungen in Tibet abgelehnt. Die tschechischen Sportler bei den Spielen wollte er dennoch unterstützen. Am Donnerstag gab es dann auch gleich Grund zum Jubeln, denn Goldschützin Kateřina Emmons holte auch noch im Kleinkaliber-Sportgewehr eine Medaille. Diesmal glänzte sie silbern.
„Premier Topolánek hat sich gewünscht, dass der Besuch halboffiziell ist und er so wenig wie möglich offizielle Verpflichtungen wahrnehmen muss. Das heißt, er wird mit den Sportlern auf dem Boden der Botschaft in Kontakt kommen.“
Wahrscheinlich wird der tschechische Regierungschef auch nicht mit hoch gestellten Vertretern des chinesischen Regimes zusammentreffen. Dennoch haben ihn „Amnesty International“ und „Olympic Watch“ aufgerufen, sich öffentlich für chinesische Dissidenten einzusetzen und die Achtung von Menschenrechten anzusprechen.Jenseits der Fragen von Politik und Sportdiplomatie konnte sich heute die Schützin Kateřina Emmons erneut über olympisches Edelmetall freuen. Die 24-jährige Tschechin, die mit dem amerikanischen Olympiasieger Matt Emmons verheiratet ist, holte Silber im olympischen Dreistellungskampf im Kleinkaliber-Sportgewehr. Beim Dreistellungskampf müssen die Athleten stehend, kniend und liegend schießen. Gegenüber dem Olympiasieg im Luftgewehr kam die Medaille im Kleinkaliber eher überraschend, wie Emmons bekannte:
„Ich habe davor gesagt, dass ich sehr froh sein würde, wenn eine Medaille herausspränge. Ich habe viel am Kleinkalibergewehr gearbeitet und dann nur noch gebetet, dass alle Stellungen klappen inklusive dem Kniend-Schießen. Gerade fürs Knien habe ich nie großes Selbstbewusstsein gehabt. Aber diesmal sah es gut aus und dann war es das auch.“Kateřina Emmons hatte bereits nach dem Gewinn der Goldmedaille angekündigt, dass sie nun das Gewehr für eine gewisse Zeit an den Nagel hängen will und eine Familie plant. Damit würde sie auch der Schützengesellschaft Coburg demnächst fehlen. Für den Verein aus Bayern startet die Tschechin nämlich bereits seit sieben Jahren in der ersten deutschen Bundesliga.