Immer mehr gefälschte Medikamente in Tschechien
In Tschechien kommen immer mehr gefälschte Medikamente auf den Markt. Zumeist handelt es sich dabei um potenzfördernde Mittel und Anabolika. Experten warnen vor schwerwiegenden Gesundheitsschäden.
Bestellt werden die Tabletten zumeist im Internet und dann per Post verschickt. Die meisten der gefälschten Arzneien kommen aus Asien, aber auch die Schweiz ist ein beliebtes Herkunftsland. Die Absender geben stets erfundene Adressen an und bleiben dadurch unbehelligt. Die tschechischen Behörden haben nun ihren Kampf gegen den Medikamenten-Schwarzhandel im Internet verstärkt.
In diesem Jahr habe man bereits 62 Internetseiten löschen lassen, so der Leiter der staatlichen Arzneimittelaufsicht, Martin Beneš, gegenüber dem Tschechischen Fernsehen.
Sehr häufig stößt der Zoll auch auf Anabolika, die zum Beispiel beim Doping eingesetzt werden. Diese Hormonpräparate sollen in Tschechien aber meistens nur Zwischenstation machen und wieder exportiert werden – vor allem in die USA:
„Die Medikamente fanden wir in Postsendungen. Bei der Ausfuhr waren sie nicht als Medikamente deklariert, sondern zum Beispiel als Bücher“, so Ivana Dvořáková, die Sprecherin der Prager Zollverwaltung. Experten warnen eindringlich davor, die nachgemachten Medikamente einzunehmen. Es drohen ernste Gesundheitsschäden, erklärt der Apotheker Jan Bureš gegenüber dem Tschechischen Fernsehen:
„Gefälschte Medikamente sollten die Patienten keinesfalls kaufen und einnehmen, denn ihre Zusammensetzung ist nicht bekannt und somit auch nicht ihre Wirkung.“
Im besten Fall sind die falschen Pillen schlicht wirkungslos oder führen nur zu Übelkeit und Erbrechen. Im schlimmsten Fall endet die versuchte Potenzsteigerung allerdings tödlich, etwa bei Bluthochdruck.