Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar bei den ODS-Senatoren nur 7 Minuten

Jan Švejnar (Foto: ČTK)

Der Kampf um die Prager Burg ist in vollem Gange. Ob der tschecho-amerikanische Ökonom Jan Švejnar den amtierenden Präsidenten Václav Klaus ersetzt oder nicht, bleibt weiterhin offen. Beide Kandidaten absolvieren nun bei den Abgeordneten- und Senatsfraktionen ein Vorstellungsgespräch nach dem anderen. Jan Švejnar hat sich am Dienstag in die Löwengrube gewagt, nämlich zu den bürgerdemokratischen Senatoren. Die haben bereits ihren Kandidaten. Und der heißt nicht Jan Švejnar.

Jan Švejnar  (rechts) und der Vorsitzende der ODS-Senatsfraktion Jiří Stříteský  (Foto: ČTK)
Sieben Minuten ist keine lange Zeit. So lange zapft man ein Pils oder wartet auf einen Bus. Oder man stellt sich so lange bei den bürgerdemokratischen Senatoren vor. Länger reichte der Gesprächsstoff nicht zwischen den Vertretern der Regierungspartei und Jan Švejnar, dem Oppositionskandidaten für das höchste Staatsamt. Wodurch aber wollte Švejnar die Stimmen der ODS-Senatoren gewinnen? Was hat er ihnen eigentlich gesagt?

„Ich bin kein Kandidat, der gegen die ODS ist. Ich habe auch gesagt, dass ich eine Alternative zu Václav Klaus bin, dass ich kein Kandidat der Linken gegen die Rechten, sondern ein überparteilicher Kandidat bin, der sich bemühen wird, einen Konsens für das ganze politische Spektrum zu finden. Weiter habe ich ihnen auch gesagt, dass ich ein positives Programm habe“, so Jan Švejnar.

Und danach gab es keine Fragen. Das Vorstellungsgespräch war also zu Ende.

Jan Švejnar  (Foto: ČTK)
„Wir haben genug Informationen. Von diesem Kandidaten brauchen wir also keine weitere mehr“, so Jiří Stříteský, der Vorsitzende der ODS-Senatsfraktion kurz nach dem Treffen mit Švejnar.

„Wir wechseln unsere Ansichten nicht wie die Socken“, ließ der ODS-Senator Přemysl Sobotka verlauten.

Welchen Wert die Bürgerdemokraten diesem Vorstellungsgespräch beimessen, zeigte am klarsten der Senator Jaroslav Kubera. Er wollte zum Gespräch mit Švejnar gar nicht kommen. Warum sollte er auch? Nach Kubera hat Švejnar überhaupt keine Chancen, gewählt zu werden. Kubera ließ sogar vor einiger Zeit verlauten, dass es wahrscheinlicher sei, dass er zum Europaabgeordneten für Albanien gewählt werde, als Švejnar zum tschechischen Präsidenten.

Gerade Jaroslav Kubera war es aber, dem Jan Švejnar als einzigem ODS-Senator ein persönliches Geschenk mitgebracht hat. Nämlich das tschechisch-albanische Wörterbuch.