Rosicky Fußballer des Jahres - Nationalteam vor Generalprobe für Deutschlandspiel
Am Mittwoch absolviert die tschechische Fußballnationalmannschaft ihre nächste Begegnung: Es ist ein Testspiel in Belgien und gilt als Generalprobe für das Aufeinandertreffen mit Deutschland Ende März. Zuvor traf sich die Equipe des Landes aber komplett im Prager Hotel Hilton. Denn hier wurde am Montagabend die Auszeichnung zum Fußballer des Jahres 2006 in Tschechien vergeben. Sie erhielt der Ex-Dortmunder Tomas Rosicky.
"Das Jahr war wirklich nicht schlecht. Mir gelang der ersehnte Vereinswechsel zu Arsenal. Etwas Besseres konnte mir eigentlich nicht passieren. Ich denke, dass sich das jetzt auch zeigt. Der Stil, den Arsenal praktiziert, liegt mir. Und ich denke, dass ich da gut dazupasse."
Der Weggang von Borussia Dortmund im Mai vergangenen Jahres hat sich also gelohnt. Auf die Saison im Dress der Nationalmannschaft blickt Rosicky hingegen mit gemischten Gefühlen zurück:
"Ich bin Kapitän der Nationalmannschaft geworden. Nur aus diesem Grund schon müsste ich das Jahr eigentlich positiv bewerten. Das einzig Negative war die Weltmeisterschaft, die uns misslungen ist."
Der Fußballer des Jahres wird im Übrigen von mehr als 100 Experten bestimmt. Es sind dies Fußballer mit 25 und mehr Länderspiel-Starts, Trainer sowie ausgewählte Verbandsfunktionäre. Auch Nationalcoach Karel Brückner gehört zu dem Expertenkreis. Auf seinem Tippzettel stand ebenfalls Rosicky vor Torhüter Petr Cech. Andersherum stimmte hingegen Rekordtorjäger Jan Koller ab.
"Petr Cech ist einer der besten Torhüter der Welt. Bei der Weltmeisterschaft war er unser bester Spieler. Und das war für mich ausschlaggebend."Dabei war Cech lange außer Gefecht gewesen. Im Herbst hatte sich der Schlussmann von Chelsea eine schwere Kopfverletzung in einem Pokalspiel zugezogen. Nun steht er zwar wieder im Tor und das wohl auch erstmals wieder für die Nationalmannschaft. Aber auch beim Testspiel in Brüssel wird er einen Spezialhelm tragen müssen, der seinen Kopf schützt.
In jedem Fall sind Spieler und Trainer der Nationalmannschaft froh, dass Petr Cech zurückgekehrt ist. Coach Brückner dürfte überhaupt erfreuen, dass ihm bis auf eine Ausnahme alle Stammkräfte des Teams zur Verfügung stehen. Noch zur Weltmeisterschaft hatte die tschechische Equipe ja einem Lazarett geglichen. Diesmal fehlt nur Verteidiger Zdenek Grygera von Ajax Amsterdam. Ansonsten will Brückner in Belgien seiner Aussage nach vor allem am Spiel feilen lassen. Und ab Donnerstag denke er, wie er wörtlich sagte, "nur noch an Deutschland". An das entscheidende Spiel also seines Teams um die Führung in der EM-Qualifikationsgruppe.