Vizepremier Jiri Cunek weist nach wie vor Korruptionsverdacht von sich
Ein Thema macht seit Tagen in Tschechien Schlagzeilen. Vizepremier Jiri Cunek wird der Korruption verdächtigt, er weist jedoch alle Vorwürfe aufs Entschiedenste von sich.
In der Politdebatte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Ceska televize (CT) erklärte der Vizepremier, er habe zum selben Zeitpunkt 400.000 Kronen (rund 14.500 Euro) erhalten, die aus einer versicherten Anlage bei der mittlerweile in Konkurs gegangenen Bank Universal banka stammen sollten. Cunek will die Dokumente nun der Polizei sowie dem Senat übergeben, der demnächst über die Enthebung seiner Immunität als Senator entscheiden wird. Im Fernsehen wies er den Korruptionsverdacht gegen ihn erneut entscheiden zurück. Es dürfte auch mehrere Jahre dauern, bis die Polizei den Fall gelöst haben wird, räumte Cunek ein. Zurücktreten werde er aber nicht.
Insbesondere jetzt nicht, da er sich sehr beruhigt habe durch das Vorhandensein aller Dokumente, die von seiner Unschuld zeugten, sagte Jiri Cunek im Tschechischen Fernsehen. Es könne sein, dass die Polizei noch ein paar Nuancen erläutert haben wolle, die Schlüsseldokumente seien aber ein eindeutiger Beleg für seine Unschuld.
Ob dem so ist, wird in der Tat die Polizei entscheiden. Inzwischen steht außer Zweifel, dass die Opposition aus dem Fall politisches Kapital schlagen will. Dem sozialdemokratischen Parteichef Jiri Paroubek zufolge gilt für die ranghohen Politiker die Präsumtion der Schuld, daher solle Cunek bis zum Abschluss der Polizeiermittlungen zurücktreten. Dieselbe Meinung vertritt auch Kommunistenchef Vojtech Filip. Vertreter des Regierungslagers gaben nach dem TV-Auftritt von Jiri Cunek der festen Hoffnung Ausdruck, dass es dem Christdemokraten gelingen werde, die ganze Sache zu bereinigen. Mehr können sie kaum tun.