Radio Wave feiert den ersten Geburtstag
Er ist der jüngste Sender des Tschechischen Rundfunks. Und das im doppelten Sinne. Cesky Rozhlas 4 ging als Radio Wave vor einem Jahr auf Sendung. Zielgruppe sind junge Hörer. Im Mittelpunkt steht bei Radio Wave daher vor allem Musik. Die Playlist bilden Musikgenres, die bei anderen Radiosendern keinen oder nur sehr wenig Raum erhalten. Nun hat Radio Wave seinen ersten Geburtstag gefeiert und das mit einer großen Party.
"Die Grundidee war eigentlich einfach. Der Tschechische Rundfunk hat überhaupt seit vielen Jahren fast keine Sendung für die jugendliche Zielgruppe gehabt, außer für Kinder. Und was die Musik betrifft: "Wenn man von der klassischen Musik beim Kultursender Vltava / Moldau absieht gibt es eigentlich nur Schlager, Pop und Blasmusik. Es musste also sein, dass etwas Progressiveres gesendet wird. Deshalb haben wir eine eigene Welle gewollt."
Das Programm von Radio Wave richtet sich an junge Hörer zwischen 15 und 25 Jahren. Ladislav Kylar definiert die Zielgruppe aber nicht nur über das Alter und erklärt welche Bevölkerungsgruppen angesprochen werden sollen:
"Soziologisch betrachtet: intelligente Leute, zum Beispiel Studenten. Leute, die aktiv zum Leben stehen, die kreativ sind, eigene Interessen haben. Menschen, die nicht nur reine Zuhörer sind und das Radio nicht nur als Kulisse betrachten, die etwas machen wollen aus ihrem Leben."
Neben Musik geht es im Programm auch um weitere Themen, die junge Menschen interessieren, wie Sport, Filme und Lifestyle. Wie fällt nun die Bilanz nach einem Jahr Radio Wave aus?
"Das war das härteste Jahr meines Lebens bisher."
So fasst Ladislav Kylar sein erstes Jahr bei Radio Wave zusammen. 50.000 Hörer hat der Sender mittlerweile jede Woche. Damit hatte am Anfang niemand gerechnet und Kylar ist sehr zufrieden. Da die Musik der Schwerpunkt des Senders ist, konnte auch die Geburtstagsfeier von Radio Wave, die am Freitag im Prager Klub Abaton stattfand, nichts anderes sein als eine große Party mit DJs und Bands aus verschiedenen musikalischen Richtungen. Neben Khoiba, die ein gelungenes Wechselspiel zwischen elektronischer Musik und Gitarrenklängen präsentierten, war es vor allen Dingen der Auftritt des Rappers Gipsy.cz der mit seiner Verbindung aus Beats, Samples gerapptem Gesang mit den traditionellen Instrumenten der Roma-Songkultur die Besucher begeisterte. Dass die härteste Band des Abends, the Landmine Spring aus Strakonice / Strakonitz, zum Abschluss der Party auftrat war gewiss kein Zufall und soll andeuten, dass es im zweiten Jahr bei Radio Wave nicht leiser sein wird.