Regierungskrise: Übergangspremier oder Chance für Paroubek?
Am vergangenen Dienstag ist das ODS-Minderheitskabinett unter Mirek Topolanek erwartungsgemäß in der Vertrauensabstimmung gescheitert. Wie geht es nun weiter im unendlichen Tauziehen um die Regierungsbildung? Die ODS fordert Neuwahlen, die Sozialdemokraten melden Ihre Ansprüche an und die Kommunisten schlagen eine "Regierung der Nationalen Einheit" vor.
"Vorgezogene Neuwahlen sollten ausgeschrieben werden, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt. Derzeit ist es nur so, dass ein ODS-Politiker nicht in der Lage war, eine Mehrheitsregierung zu bilden - aber das heißt natürlich nicht, dass das eine Staatskrise ist und deshalb gleich vorgezogene Neuwahlen nötig sind. In der Verfassung sind noch zwei weitere Versuche vorgesehen, bei denen jemand anderes als Mirek Topolanek zeigen sollte, ob er in der Lage ist auf einem anderen Grundriss als dem bisher verhandelten eine Regierung zu bilden."
Jemand anderes, das ist in diesem Fall CSSD-Chef Jiri Paroubek, der schon seit Wochen auf den Auftrag zur Regierungsbildung drängt. Patt hin oder her - eine Regierungsmehrheit könne er "in ein bis zwei Wochen" aushandeln, ließ Paroubek kürzlich verkünden. So schnell wird es nicht gehen: Nach dem für Mittwoch angekündigten Rücktritt des Kabinetts Topolanek will Präsident Klaus die nächsten Schritte erst nach den Senats- und Kommunalwahlen Ende Oktober unternehmen.