Mit dem Traktor durch das Museum

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Die einstigen Technik-Wunder aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts sowie einzigartige Maschinen, die während des Zweiten Weltkriegs mit Holzgas betrieben wurden - dies und anderes mehr kann man in einer neuen ständigen Ausstellung der landwirtschaftlichen Technik sehen, die unter dem Titel "Es fährt der Traktor", vorige Woche im Prager Nationalmuseum für Landwirtschaft eröffnet wurde. Die Ausstellung ist nicht nur für passionierte Technik-Fans, sondern auch für die Laien einen Besuch wert, meint Martina Schneibergova, die an der feierlichen Eröffnung teilnahm.

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Mit ein bisschen Vorstellungskraft erinnert er an einen silberfarbenen Roboter aus einem Science-Fiction-Film - der Motorpflug Namens Excelsior, der seit dem Jahr 1911 hergestellt wurde. Er ist einer der insgesamt zwanzig Exponate, die aus der Sammlung historischer Landwirtschaftsmaschinen stammen, die in einer Zweigstelle des Museums im mittelböhmischen Caslav aufbewahrt werden. Die historischen Traktoren, die beispielsweise Lanz-Bulldog, Wikov oder Farmall heißen, sind allein schon wegen ihrer glänzenden Farbenpracht und einem etwas bizarren Design sehenswert. Betritt man den Saal, meint man auf den ersten Blick, eher eine Kunstausstellung als eine Technik-Präsentation zu besichtigen. Vladimir Michalek, der die Museumssammlung in Caslav verwaltet, stellte von den insgesamt 150 Exponaten nur eine repräsentative Auswahl von Maschinen für das Prager Museum zusammen:

Vladimir Michalek
"Für die Ausstellung suchten wir Exponate aus, die auf den ersten Blick interessant aussehen. Es gibt hier auch einige einzigartige Stücke, die man nirgendwo anders sehen kann. Außerdem wollten wir mit den entsprechenden Beispielen die Entwicklung der Traktorenproduktion illustrieren, die hier auf den Begleittexten beschrieben wird. Die Ausstellung beginnt mit dem Ersten Weltkrieg und endet mit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts."

Im umfassenden Begleitprogramm der Ausstellung wird vor allem an die kleinen Besucher gedacht, sagt Martina Svobodova, die mit ihrem Mann Jan das Angebot zusammengestellt hat:

Jan Svoboda und Martina Svobodova
"Es ist für uns sehr wichtig, dass möglichst viele Kinder in Museen und Galerien kommen, denn wenn sie es als Kinder nicht lernen, dorthin zu gehen, werden sie auch als Erwachsene nicht hingehen. Es geht uns darum, dass die Kinder das Museum mit dem Gefühl verlassen, dass sie dorthin bestimmt mal wieder zurückkommen müssen."

Jan Svoboda ergänzt die Bemerkung seiner Frau, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen das Programm genießen sollen, denn viele von ihnen haben das Spielen nicht verlernt.

"Alle Spiele, die wir hier vorbereitet haben, sind dazu da, um die Ausstellung, die oft nur für Experten vollständig verständlich ist, einem Laien näher zu bringen. Unser Vorhaben ist es, aus Laien Bewunderer zu machen."

So kann man beispielsweise einen Traktorfahrertag in einem Computerspiel miterleben. Die kleinsten Kinder können im Museum einen Führerschein für den Mini-Traktor erwerben, mit dem sie dann durch die Ausstellung rasen können. Aber auch die Kinder von 6 bis 100 Jahren kommen nicht zu kurz, sagt Martina Svobodova:

"Für die wird ein Traktor-Simulator zur Verfügung stehen, wo sie ihre Fähigkeiten testen können. Der ist für die allergrößten Kinder bestimmt."

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