"Freunde der Tschechischen Republik" wurden honoriert

Gratias-Agit (Foto: Martina Hribova)
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In Prag wurden am Donnerstag die Gratias-Agit-Preise an 19 Laureaten vergeben, die sich besonders um den guten Namen der Tschechischen Republik im Ausland verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören sowohl ausländische Freunde der Tschechischen Republik wie auch im Ausland lebende Tschechen. Bara Prochazkova berichtet.

Gratias-Agit  (Foto: Martina Hribova)
Diese Leute haben gezeigt, dass sie in ihrem Leben eher idealistisch als pragmatisch denken, sagte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda bei der Preisverleihung. Deshalb honoriert das tschechische Außenministerium seit 1997 das besondere Engagement dieser Menschen mit dem Gratias-Agit-Preis. Zu den diesjährigen Preisträgern aus der ganzen Welt gehören auch der Bohemist und Übersetzer Eckhard Thiele, der ehemalige Vorsitzende der Ackermann-Gemeinde Franz Olbert, der österreichische Bankmanager Andreas Treichl und der österreichische Richter Othmar Hanke.

Hanke ist in Cesky Krumlov / Krummau geboren und es war für ihn daher selbstverständlich, einen Beitrag für eine gute Nachbarschaft zwischen Tschechien und Österreich zu leisten. In den 90er Jahren hat er sich besonders für den bilateralen Austausch zwischen Richtern engagiert und Fachseminare für sie veranstaltet. Die Tschechische Republik besucht er nach wie vor oft und gerne:

"Ich schätze das Land. Die Mentalität und Kultur sind sehr ähnlich. Wenn ich nach Wien fahre, dann glaube ich, dass ich in Richtung Prag fahre. Das ist fast das Gleiche."

Die Zusammenarbeit mit tschechischen Richtern war für Othmar Hanke eine besondere Zeit, auf die er gerne zurückblickt:

Othmar Hanke  (Foto: Martina Hribova)
"Es war eine wertvolle Zeit, weil man durch das Engagement auch selber gelernt hat. Allein die Kollegen, die aus der tschechischen Republik gekommen sind, waren sehr aufgeschlossen. Ihre Fragen und ihre Problemstellungen bedeuteten auch für mich eine Herausforderung. Also es war eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte."

Zu den weiteren Preisträgern aus Deutschland gehört auch die Robert-Bosch-Stiftung. Bei der Verständigung zwischen Tschechien und Deutschland ist noch viel zu tun, sagte Joachim Rogall, Leiter des Programmbereiches Völkerverständigung Mittel- und Osteuropa in der Robert-Bosch-Stiftung. Die Stiftung unterstützt in unzähligen Programmen vor allem jungte Leute:

"Zum einen hoffen wir, indem wir Tschechen nach Deutschland einladen, dass sie so positiv wirken, dass viele Deutsche Lust bekommen, sich mehr mit Tschechien zu beschäftigen, im Idealfall sogar Tschechisch zu lernen. Wenn wir umgekehrt Deutsche nach Tschechien schicken, wollen wir, dass sie dort gute persönliche Kontakte aufbauen, natürlich auch Tschechisch lernen, das Land kennen lernen und so auf Dauer eine Basis schaffen für bessere Verständigung von Deutschen und Tschechen."

Auch in der Zukunft möchte die Robert-Bosch-Stiftung weiterhin einen Rahmen schaffen, dass sich die Menschen von beiden Seiten treffen können. Das gegenseitige Kennen lernen sei nämlich der Schlüssel für eine Zukunft ohne Konflikte, sagte Rogall in Prag nach der Preisübergabe.