Die tschechische Autoproduktion ist auf Talfahrt
Die Autoproduktion in Tschechien ist in der ersten Hälfte dieses Jahres um 32,6 Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Das gab der Verband der tschechischen Automobilindustrie am Montag bekannt.
Drei große Autokonzerne fertigen hierzulande Pkws: die VW-Tochter Škoda, das südkoreanische Unternehmen Hyundai sowie das Konglomerat TPCA aus Toyota, Peugeot und Citroën. Alle mussten in Folge der Corona-Krise ihre Produktion für mehrere Wochen einstellen. Škoda stellte von Januar bis Ende Juni insgesamt 337.580 Pkws her, das waren 28,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei Huyndai sank die Produktion gegenüber der ersten Jahreshälfte 2019 um 40 Prozent auf 96.390 Wagen und bei TPCA ebenfalls um 40 Prozent auf 69.645 Kleinwagen.
Der Produktionsrückgang entspricht laut dem Vorsitzenden des Verbands der tschechischen Automobilindustrie, Bohdan Wojnar, der sinkenden Nachfrage in der Europäischen Union. Der Absatz neuer Pkws lag in der EU im Juni im Jahresvergleich um 22,3 Prozent niedriger, insgesamt wurden etwa 250.000 Pkws weniger als im Juni des Vorjahres verkauft.
„In diesen Wochen entscheidet sich die weitere Entwicklung. Viele Industriezweige hängen von der Autoindustrie ab. Deswegen muss der Staat diese Branche, die ein Pfeiler der Wirtschaft hierzulande ist, fördern und dadurch auch in das eigene künftige Wachstum investieren. Dies kann sowohl durch eine direkte Beschäftigungsförderung geschehen, in dem die Kurzarbeit verlängert wird, oder durch Maßnahmen zur Investitionsförderung“, sagte Wojnar am Montag.
Die Bus-Produktion in den Unternehmen Iveco in Vysoké Mýto und SOR Libchavy ging im ersten Halbjahr um 11,9 Prozent auf 2231 Busse zurück. Gute Ergebnisse meldet der Lkw-Hersteller Tatra Trucks in Kopřivnice. In den ersten sechs Monaten 2020 wurden dort 628 Lkws hergestellt, das sind 143 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.