Fußball: Knappe Niederlage und Trainer Šilhavýs Eingeständnis
Mit 0:1 hat die tschechische Fußballnationalmannschaft am Mittwoch ihr Testspiel in Leipzig gegen Deutschland verloren. Sowohl Trainer Jaroslav Šilhavý als auch sein Gegenüber Joachim Löw schickten dabei ein B-Team aufs Feld.
Gerade bei der tschechischen Mannschaft zeigte sich in der ersten Halbzeit, dass sie so noch nie zusammengespielt hatte. In der Verteidigung fehlte die Abstimmung, so dass Deutschland durch einen Treffer des Ex-Freiburgers Luca Waldschmidt schon früh in Führung gehen konnte. Letztlich war es das Tor des Tages, weil die deutsche Elf auch größte Chancen liegen ließ. Nach dem Spiel bekannte Trainer Šilhavý, er habe es mit der Aufstellung vielleicht etwas übertrieben:
„Obwohl wir wussten, dass Deutschland ein schwerer Gegner ist, wollten wir einige andere Spieler in Aktion beobachten können. Es war vielleicht auch ein bisschen unser Fehler, dass wir sie so ins kalte Wasser geworfen haben. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir nicht auf der Höhe. Wir haben einige Fehler gemacht. Zum Glück hat Torhüter Jiří Pavlenka hervorragend gehalten, er hat uns in der ersten Hälfte ein paar Mal gerettet.“
Erst in der zweiten Halbzeit wechselte Trainer Šilhavý einige der Stammkräfte ein. So kamen unter anderem Tomáš Souček von West Ham, Alex Král von Spartak Moskau und vor allem der Herthaner Vladimír Darida, ansonsten der Dreh- und Angelpunkt im tschechischen Spiel. In der Folge gelang es auch, die Partie ausgeglichener zu gestalten. Und kurz vor Ende hatten die Tschechen noch die große Chance zum Ausgleich. Nach einer hervorragenden Flanke von Jakub Jankto kam Stürmer Matěj Vydra zum Kopfball. Doch der deutsche Keeper Kevin Trapp lenkte den Ball mit einem Reflex noch um den Pfosten. Und so blieb es beim knappen Sieg der DFB-Elf.
Letztlich waren jene tschechischen Spieler, die ansonsten nicht die Chance in der Nationalmannschaft bekommen, froh über ihren Einsatz. So etwa Innenverteidiger Jakub Brabec von Viktoria Pilsen:
„Es war eine schwere Aufgabe, aber auch eine großartige Erfahrung, gegen die besten Spieler anzutreten. Wir wollten eine Begegnung auf Augenhöhe mit ihnen führen, in dem Sinn, dass wir auch gepresst haben. Dieser Mut hat sich einige Male gegen uns gewandt, weil die Deutschen dann zu Chancen gekommen sind.“
Der tschechische Coach bekannte nun, dass er vor den anstehenden beiden Begegnungen der Nations League einige Kräfte schonen wollte.
„Ständig verletzt sich derzeit jemand. Denn die Spieler sind in der Liga, in den Pokalwettbewerben und in der Nationalmannschaft im Einsatz. Deswegen wollten wir nicht alle drei Begegnungen mit derselben Aufstellung absolvieren“, so Jaroslav Šilhavý
Für Tschechien geht es in der Nations League auch noch um etwas. So würde man gerne aus der B-Liga in den Kreis der Top-Nationen aufsteigen. Allerdings ist das aus eigener Kraft nicht mehr möglich, sondern nur wenn Tabellenführer Schottland strauchelt. Umso wichtiger aber, die ausstehenden beiden Heimspiele zu gewinnen: am Sonntag gegen Israel und am Mittwoch gegen die Slowakei. Dazu Jakub Brabec:
„Die anstehenden beiden Spiele können und werden aus unserer Sicht ganz anders sein. Denn wir bestreiten sie zu Hause in Pilsen. Und wir treffen auf zwei Teams, die wir in den Hinspielen bereits besiegt haben. Ich glaube auch jetzt an einen erneuten Erfolg.“