Langjährige Hörer melden sich bei Radio Prag International

Foto: Abbas Tehrani, Unsplash / CC0

Unsere Themen im Februar: grenzüberschreitende Eisenbahnstrecken und Lebensmittelquoten.

Wollen Sie Ihr Wissen über Tschechien überprüfen? Hier unsere Quizfrage für den Februar:

R.U.R.,  1923  (Foto: Francis Bruguière / Theatre Guild,  CC0)

Vor 90 Jahren, am 9. Februar 1931, wurde Josef Masopust geboren. Der Mittelfeldspieler, Trainer und Vizeweltmeister des Jahres 1962 wurde als erster Tscheche zu Europas bestem Fußballer des Jahres gewählt. In welchem Jahr erhielt Masopust diese Auszeichnung? Schicken Sie uns das Datum an [email protected].

Im Januar haben wir gefragt, in welchem Theaterstück von Karel Čapek zum ersten Mal das heute weltweit benutzte Wort „Roboter“ auftaucht. Und die Antwort lautet: „R.U.R.“. Das ist die Abkürzung für „Rossum‘s Universal Robots“, beziehungsweise „W.U.R.“ für Werstands Universal Robots, wie die erste Übersetzung ins Deutsche lautete.

Unter anderem hat Johanna Amthor aus Deutschland richtig geantwortet und erhält einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!


Illustrationsfoto: Milivoj Kuhar,  Unsplash / CC0

Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Fangen wir an mit einigen unserer langjährigen Hörer. Sandro Blatter aus Romanshorn in der Schweiz schreibt:

„Kurz vor Jahreswechsel melde ich mich zum letzten Mal mit einem Brief bei Ihnen. Ich habe mir vorgenommen, mich auch im nächsten Jahr regelmäßig zu melden. Im Sommer 2021 sind es 50 Jahre her, seit ich Radio Prag zum ersten Mal gehört habe. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. An dieser Stelle herzlichen Dank für all die Sendungen auch im Jahr 2020. Die Programme sind sehr informativ.“

Nach längerer Zeit hat sich auch Matthias Martin aus der Goethestadt Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt bei uns gemeldet:

Foto: Markéta Machová,  Pixabay / CC0

„Zunächst möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr von mir hören ließ. Zum einen bin ich von Spergau nach Bad Lauchstädt umgezogen. Zum anderen sendet Radio Prag leider nicht mehr selbst auf der Kurzwelle. Ich habe den Sendeplan vom Shortwaveservice gelesen und fand dort Radio Prag International mit Sendungen über den Sender Kall/Krekel. Heute habe ich es getestet und hörte eine interessante Sendung in Signalstärke, fast störungsfrei. (…) Da ich langjähriger Hörer Ihrer Sendungen bin, mich aber bei Ihnen sehr lange nicht mehr gemeldet habe, möchte ich Ihnen heute wieder schreiben und einen Empfangsbericht zusenden. Für das Jahr 2021 wünsche ich Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit und viel Erfolg bei Ihrer interessanten Arbeit. Bitte machen sie weiter Sendungen in deutscher Sprache.“

Danke schön Herr Martin. Falk Wehner aus Leipzig schreibt:

„In diesem Monat vor 45 Jahren habe ich Ihre Station zum ersten Mal gehört, das ist für mich ein besonderes Jubiläum. Umso mehr freut es mich, Ihre Station die ganze Zeit, wenn auch eine Zeit lang unregelmäßig, gehört zu haben. (…) Gibt es eigentlich noch die deutsche Sendung Sousedé / Nachbarn auf den Lokalsendern des Tschechischen Rundfunks für die deutsche Minderheit? Ich konnte die Sendung letzten Freitag auf ČRo Ostrava um 17:45 Uhr UTC leider nicht hören. Oder hat sich die Sendezeit geändert?“

Die Sendung gibt es immer noch, Herr Wehner. Sie wird jeden Freitag auf den Regionalsendern des Tschechischen Rundfunks ausgestrahlt, und zwar um 17:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit, das heißt um 16:45 Uhr UTC. Mehr finden Sie unter https://sever.rozhlas.cz/sousede-6193682/o-poradu.

Eisenbahnverbindungen zwischen Tschechien und Sachsen

Bahnhof Ebersbach  (Foto: Rainer Haufe,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)

Und nun zu einem weiteren Thema aus dem Brief von Falk Wehner:

„In Zukunft sollen ja auch die Eisenbahnverbindungen zwischen Tschechien und Sachsen verbessert werden. Dabei spielt unter anderem der neue Tunnel durch das Ostererzgebirge eine große Rolle, aber auch die Reaktivierung von früher still gelegten Strecken wie Rumburk-Ebersbach oder Holzhau-Moldava. Wie sieht es auf tschechischer Seite aus, diese Bahnstrecken zu reaktivieren? Es wäre doch ein wichtiger Beitrag zum Klimawandel, diese Strecken auch wieder im Personenverkehr zu befahren, und würde noch dazu in den strukturschwachen Gegenden wie dem Schluckenauer Zipfel und im Osterzgebirge den Tourismus fördern… Gibt es denn gegenwärtig überhaupt Aktivitäten zur Reaktivierung der oben genannten Strecken? Bei Holzhau-Moldava wäre ja ein acht Kilometer langer Wiederaufbau nötig, welcher allerdings hauptsächlich auf deutscher Seite stattfinden müsste.“

Bahnhof Moldava  (Foto: Rolf-Dresden,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)

Bei der Erzgebirgsstrecke Holzhau-Moldava gibt es wirklich Bemühungen, diese wieder in Stand zu setzen. Intensivere Verhandlungen dazu werden seit 2018 geführt. Seitdem fanden mehrere tschechisch-deutsche Konferenzen und Treffen der Verkehrsminister aus Tschechien und Sachsen statt. Die Wiederaufnahme des Betriebs wird seit Jahren von einem Verein in Český Jiřetín / Georgendorf vorangetrieben. Beim letzten Treffen der Akteure im Sommer 2020 wurde vereinbart, dass die deutschen Partner mehr Druck auf die Regierung in Dresden ausüben sollen, damit eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet wird. Am Treffen in Holzhau nahmen auch die beiden regionalen Europa-Abgeordneten Tomáš Zdechovský (Christdemokraten) und Peter Jahr (CDU) teil. Sie haben auf mehrere mögliche EU-Fördertöpfe verwiesen, die für derartige Projekte verfügbar sind. Im kommenden Jahr soll es dann wieder eine Beratung in Tschechien dazu geben, zu der auch der sächsische Wirtschaftsminister eingeladen wird.

Rumburk  (Foto: Matěj Baťha,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)

Die Bahnverbindung zwischen Rumburk und Ebersbach wurde bereits vor Jahren durch eine Buslinie ersetzt. Zur Verbindung zwischen den beiden Grenzstädten möchten wir auf einen interessanten Artikel in der letzten Ausgabe der Zeitschrift Landesecho hinweisen, den Link finden Sie auf unserer Webseite: http://www.landesecho.cz/index.php/unterwegs/1615-lueckenschluss-rumburg-ebersbach. Aus dem genannten Artikel zitieren wir:

„Diese Buslinie bietet eine vergleichsweise hohe Qualität: Verkehr im Stundentakt an Werktagen und Zwei-Stundentakt am Wochenende mit modernen Niederflurbussen zu unschlagbar günstigen Preisen. Dass sich am Bahnhof Ebersbach allerdings keinerlei Hinweis auf diese Buslinie findet und somit nur Insider von ihr profitieren können, trübt das Bild erheblich. Wie so die tschechische Seite überzeugt werden soll, eines fernen Tages wieder regulären Bahnverkehr der parallelen Strecke zu bestellen, bleibt angesichts der fast immer leeren Busse fraglich. Zumal Georgswalde durch den Bus wesentlich besser erschlossen wird, als dies mit der Bahn möglich wäre.“

Lebensmittelquoten

Foto: Jaroslav A. Polák,  Flickr,  CC0 1.0

Im Folgenden wollen wir nun auch einmal Ansichten und Stimmen unserer Leserinnen und Leser zitieren, die auf unserer Facebook-Seite ihre Meinungen zu den von uns geposteten Themen äußern. Eine rege Diskussion hat sich etwa zum Bericht entfaltet, dass die Geschäfte hierzulande ab kommendem Jahr 55 Prozent Produkte anbieten sollen, die im Inland hergestellt wurden. Das Abgeordnetenhaus hat ein Gesetz verabschiedet, das verbindliche Lebensmittelquoten einführen soll. Dazu schrieb Andy Patzwaldt:

„So ein Blödsinn. Das treibt doch die Leute dann massenhaft nach Deutschland und Österreich zum Einkaufen. Die Leute kaufen das, was sie wollen, nicht was sie müssen. Ich lebe als Deutscher in Tschechien und kaufe sowohl tschechische als auch deutsche Produkte. Für mich zählt da nicht das Herstellungsland, sondern die Qualität und der Geschmack.“

Radja Gaul meint dazu:

Foto: Jaroslava Mannová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks

„Quoten sind Zwang und gehören nicht zu einer liberalen Gesellschaft. Ich genieße die Auswahl an Produkten aus verschieden Ländern der Welt, die wir vor 1990 noch nicht hatten. Man muss die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, welche Produkte man kaufen möchte. Ein vom Staat festgelegtes Verbot von ausländischen Produkten ist nicht die Lösung. Was kommt als Nächstes? Die Zensur ausländischer Literatur? Das hatten wir alles schon.“

Weitere Follower haben mit Humor reagiert. Joachim Sumpf:

„In Nordböhmen werden jetzt in den Kohlegruben Bananen- und Orangenplantagen angelegt. Solche Entscheidungen sind eine Wohltat für den Handel in den grenznahen Gebieten in Deutschland und Österreich. Weiter so, die Welt schaut auf Euch!“

Und Markus Schrotter:

Illustrationsfoto: A.j.morris,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0

„Ein schöner Blödsinn!! Kiwis aus Brno, Lasagne aus Pilsen... alles möglich.“

Helena Schröder fordert auf:

„Trotz allem sämtlichen tschechischen Landwirten und Lebensmittelproduzenten gleiche Chancen auf dem Markt bieten. Keine politisch erzwungene Bevorzugung bitte!“

Ein gewisses Verständnis zeigt Torsten Schlegel:

„Man müsste es vielleicht nicht zwingend über eine Quote regeln, aber ich kann dem ‚Grundgedanken‘, Lebensmittel bevorzugt aus heimischer Erzeugung anzubieten, durchaus etwas abgewinnen. Wenn ich sehe, dass in Deutschland beispielsweise ‚Bio‘-Äpfel aus Neuseeland oder Kartoffeln aus Ägypten angeboten werden, dann sträubt sich bei mir das Nackenhaar. Das sind doch nun alles Sachen, die in Deutschland in mehr als ausreichender Menge und guter Qualität erzeugt werden und nicht um die halbe Welt gekarrt werden müssen, oder?“

Karl Schleps antwortet:

Foto: Michaela Danelová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks

„Genau! Doch leider haben diejenigen, die die Waren von sonst woher heranschaffen, eine bessere Lobby als die einheimischen Erzeuger. Leider wird es auch nicht viel bringen, an „das Gewissen“ der Bürger zu appellieren. Sowohl in Tschechien als auch in Deutschland entscheidet leider sehr oft nur der Preis über ‚Kaufen oder Nichtkaufen‘ – und da liegen die einheimischen Produkte leider oft auf den Verliererplätzen. Wobei ich diese Entscheidung in Tschechien aufgrund der Einkommensverhältnisse noch eher nachvollziehen kann als in Deutschland. Doch hierzulande wirkt immer noch oder immer wieder der Slogan ‚Geiz ist geil...‘.“

Und Michael Hois merkt an:

Tschechischer Senat  (Foto: Michaela Danelová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

„Der Senat freut sich schon...“

Dazu eine Anmerkung: Aus dem tschechischen Senat wurde bereits verkündet, dass seine Mitglieder der Vorlage nicht zustimmen werden. Das bedeutet, dass sich das Abgeordnetenhaus damit erneut wird befassen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Abgeordnetenhaus das Veto des Senats überstimmen wird, ist inzwischen gering..


Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an: [email protected].