Ausverkauft: Bobschlitten sind in Tschechien derzeit Mangelware

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Bobschlitten und Schneerutscher sind in Tschechien in diesem Winter zur Mangelware geworden. Grund dafür ist das schneereiche Wetter und die geschlossenen Skigebiete.

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Da die Skilifte wegen der Anti-Corona-Maßnahmen stillstehen, ist Rodeln eine der wenigen Winteraktivitäten, die Familien mit Kindern derzeit weiter betreiben können. Die Nachfrage nach Bobschlitten hat sich darum im Vergleich zu den vergangenen Jahren um ein Vielfaches erhöht. Darüber berichtet die Presseagentur ČTK.

Die Firma Husqvarna Manufacturing aus Vrbno pod Pradědem / Würbenthal im Altvatergebirge stellt seit vier Jahrzehnten Bobschlitten her. In diesem Jahr sei die Nachfrage ungewohnt groß gewesen, teilt Václav Zelenka mit. Er kümmert sich in dem Unternehmen, das 800 Mitarbeiter beschäftigt, um den Bereich Marketing und Verkauf. „Manchen Firmen fragen sogar schon nach dem Preis für die kommende Saison und wollen eine bestimmte Menge vorab bestellen“, so Zelenka. Ergänzend fügt er hinzu, dass die Nachfrage in den vergangenen Jahren nicht allzu hoch gewesen sei.

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Seine Firma hätte auf das große Interesse in diesem Jahr darum auch nicht angemessen reagieren können: „Weil Schlitten nicht mehr so gefragt waren, haben wir in der Vergangenheit mit der Herstellung anderer Produkte begonnen. Darum hatten wir nun keine freien Kapazitäten, um der Nachfrage nach Schlitten zu entsprechen.“

Ähnliches berichtet Ivo Urbánek von der Firma Urbánek-Plasty: „Derzeit ist das Interesse an Produkten für den Winterspaß enorm, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als es weniger oder keinen Schnee gab. Wir haben alle Rodelschlitten und Bobs verkauft, die wir auf Lager hatten. Das hat aber noch lange nicht ausgereicht, um die Nachfrage zu decken.“

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Urbáneks Unternehmen stellt die Schlitten allerdings nicht selbst her, sondern handelt mit ihnen: „Alles, was von den Herstellern zu bekommen war, haben wir aufgekauft und weiterverkauft. Unsere jahrelange Erfahrung, dass sich dieses Sortiment am besten bis Weihnachten verkauft und danach fast gar nicht mehr, wurde in diesem Jahr widerlegt“, so der Firmenchef.