Omikron-Mutation: Tschechien führt strengere Silvester-Regeln und weitere Schritte ein
Die neue tschechische Regierung hat am Mittwoch angekündigt, weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu ergreifen. Schärfere Einschränkungen sollen für die Jahreswende gelten.
Die Regierung hat spezielle Regeln für den Betrieb von Gaststätten sowie die Veranstaltung von Feiern um die Jahreswende beschlossen. Für eine Silvester-Party sind maximal 50 Teilnehmer zugelassen. Auch die Zahl der Personen, die in Gastbetrieben an einem Tisch platziert werden dürfen, wird reduziert. Gesundheitsminister Vlastimil Válek (Partei Top 09):
„Vom 29. Dezember bis 2. Januar dürfen maximal vier Personen an einem Tisch im Restaurant sitzen. Dies gilt selbstverständlich nicht für Familien, die in einem Haushalt wohnen.“
Hingegen wird es, im Unterschied zum jetzigen Stand, keine Einschränkungen für Öffnungszeiten in Restaurants und Bars geben. Das Personal in Gaststätten sowie Veranstalter von Silvester-Partys sind verpflichtet, die Einhaltung der 2G-Regel per QR-Code zu kontrollieren. Dies gilt weiterhin auch für Organisatoren von Kultur- und Sportveranstaltungen. An solchen dürfen bis zu 1000 sitzende Besucher beziehungsweise maximal 100 Besucher ohne festen Sitzplatz teilnehmen.
Ab kommenden Montag wird die Altersgrenze für die Booster-Impfungen gesenkt. Menschen, die älter als 29 Jahre sind, können nun die dritte Impfdosis bekommen, und zwar in allen Impfzentren hierzulande und auch ohne Voranmeldung. Bisher war das Boostern nur für Personen ab 45 Jahre möglich. Das Kabinett will damit gegen die Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus vorgehen. Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) kündigte zudem an, dass gleich ab dem ersten Tag nach den Weihnachtsferien regelmäßige Tests an Schulen durchgeführt werden:
„In den ersten zwei Wochen im Januar werden sämtliche Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Lehrkräfte zweimal in der Woche auf das Virus getestet. Dies ermöglicht uns, das Auftreten der Omikron-Variante zu beobachten.“
Die Tests betreffen auch diejenigen, die geimpft oder von Covid-19 im vergangenen halben Jahr genesen seien, hieß es. Die Tests werden jeweils montags und donnerstags erfolgen. Bisher wurden sie nur einmal wöchentlich und nur bei Nichtgeimpften durchgeführt.
Die Regierung nahm zudem Änderungen in der Tätigkeit des zentralen Corona-Krisenstabs vor. Innenminister Vít Rakušan (Stan) kündigte an:
„Wir haben von Anfang an versprochen, dass wir für die Regelungen der Anti-Corona-Maßnahmen eine übersichtliche und funktionsfähige Struktur schaffen und die Maßnahmen klar begründet werden. Ebenso wird die Struktur der Krisenleitung den tschechischen Gesetzen entsprechen.“
Demensprechend löste das Kabinett den Regierungsrat für Gesundheitsrisiken auf, der die Vorgängerregierung beraten hat. Dieser habe dem zentralen Krisenstab konkurriert, hieß es.
Die Regierung wird in einer Woche über weitere mögliche Anti-Corona-Maßnahmen in Hinsicht auf die Omikron-Variante diskutieren. Dabei will man Daten aus Großbritannien und Dänemark über die Verbreitung und Folgen der Infektion bei Senioren und Risikopatienten auswerten.